Nr. 21
führen würde, füllen die Ausstellungsräume und erwecken
die Bewunderung der Besucher.
Das Museum ist jeden Sonntag von 10 bis 12 Uhr bei
20 Groschen Eintritt der allgemeinen Besichtigung geöffnet
und wind auch sonst gegen schriftliche Anmeldung beim
Museumsverein Krems gezeigt,
VOM KUNSTMARKT.
(Neuer Sachverständiger.) Der Chef der im Jahre 1870
gegründeten Antiquitätenfirma Josef Berger und Sohn, Herr
Gremialrat Rudolf Berger, wurde vom Handelsgericht in
Wien als Schatzmeister und Sachverständiger für Antiquitäten
beeidigt. Das neue Telephon der Firma ist B-25-0-67.
(Kunstauktion bei Hugo Helbing in München.) Aus der
am 27. November bei Hugo Helbing in München statt
findenden Auktion moderner Gemälde, Aquarelle und Hand
zeichnungen aus nord- und mitteldeutschen, sowie Münchner
Besitze sei ein sehr naturwahres Porträt des Altreichskanzler
Bismarck, ahs Herr des Sachsenwaldes mit Schirmmütze von
F. v. Lenbach vorweg genannt. Bei F. v. Defregger
will es der Zufall, daß zwei im Jahre 1905 entstandene Werke
„Beim Viehdoktor" — Kinder, mit krankem Dackel — und
„Beim Dorfarzt", sich in dieser Auktion treffen, J. G. v.
Edling er ist mit einem „Bildnis einer Fürstin" vorzüglich
vertreten. „Das Verhör" von H. ten Kate, „Die Heuernte"
von Hermann Kauffmann, zwei Arbeiten von A. L i e r,
„Sommertag am Starnbergersee“ — eine große Komposition
aus dem Jahre 1874 — so\vie die erste Fassung zu dem Bilde
in der Nationalgalerie — Emil L u g o mit einem „Zwei Nym
phen belauschen den Faun" von B ö c k 1 i n'schem Einfluß.
„Das Ilauskonzert“ von C. Mayr-Graz, ein sehr realistischer
„Studienkopf eines Mannes" von A. Menzel, „Ein Sonnen
untergang" von Ch. Morgenstern, das farbenprächtige
Bild „Wäscherinnen am Bache" von Francisco Pradilla,
ein typisches Aquarell „Die Rast“ von Ludw. Richter, eine
„romantische Landschaft" von J. W. Schirmer, von
E. Schleich d. Ae. eine größere Landschaft „Auf der
Alm” und zwei Studien von G. Schönleber, eine Serie
von Arbeiten aus den 70er Jahren, Charles Schuch „Ro
senstrauß" und „Vorgebirgslandschaft“, C. Seiler „Aus der
Friedericianischen Zeit“ und die „Johanniskirche“, F. S 1 k a r-
bina „Der alte Marquis" und „Straßenszene", W. Stein
hausen „Jesus und die Jünger“, F. v. Stuck „Die Sünde“
und „Bildnis der Frau von Stuck", W, Trübner „Starn
bergersee", F. v. U h d e zwei Studien „Guter Hirte" und
„Hühner im Stall“, F. V o 1 t z „Auf der Weide", J. Weng
lein „Herbstwald“, L. Willroider „Herbst in den Auen"
— aus bester Zeit des Künstlers — R. S, Zimmermann
„Weinprobe", seien auszugsweise aus dem in Vorbereitung
befindlichen Kataloge genannt. Auskünfte durch Hugo Hel
bing in München, Wagmüllerstr. 15, von wo auch die Kata
loge zum Preise von RM 1.— zu beziehen sind.
(Handzeichnüngen alter und moderner Meister.) Das
Kunstantiquariat R. W. P. de Vries in Amsterdam
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bringt am 7. und 8. November zwei hervorragende Sammlun
gen zur Auflösung. Es handelt sich um die Sammlungen
A. Mos (Arnheim) und Dr. J. Nieuwhuizen Kruse mann
(Haarlem), die in der Hauptsache Handzeichnüngen
alter und neuerer Meister enthalten. Der erste Teil
ist der umfassendere. Da ist wohl kein Name von Klang, der
nicht vertreten wäre. Wir greifen aus der Fülle heraus:
Fig. 2, Zuccaro, Büste eines Knaben.
Corregio, Guercino, Bartolozzi, H. S. Beham, Boucher, van
Dyck, Fregonard, van Goyen, van der Meulen, Ostade, Pira-
nesi, Raffael, Teniers, Tiepold, Watteau und Zuccaro, Unter
den modernen Meistern finden wir Daumier, Eeckhout, Gudin,
Israels, Koekkoek, van Os, Schelfhout, Verschuur u. a.
Zwei der Handzeichnungen führen wir in der Reproduk
tion vor. Fig. 1 zeigt das Innere eines großen Saales von
G. B. P i r a n e s i, Fig. 2 die Büste eines Knaben mit einem
Barett von Federico Zuccaro,
(Versteigerung der Sammlung Th. Stoperan.) Aus Ber
lin wird uns geschrieben: Am 2. und 3. November versteigert
Paul Graupe die Sammlung Tb, Stoperan nebst Bei
trägen aus anderem Besitz, enthaltend Gemälde, Zeichnungen,
Plastik und Graphik des 19. und 20. Jahrhunderts. Stoperan
.steht seit Jahren in freundschaftlichen Beziehungen zu den
bedeutendsten Meistern der deutschen und ausländischen
impressionistischen und nachimpressionistischen Kunst, So ist
es ihm gelungen, direkt aus der Hand der Künstler äußerst-
charakteristische Werke zusamme.nzubringen, die in ihrer Ge
samtheit ein plastisches Bild des heutigen Schallens geben.
Der reich illustrierte Katalog beginnt mit einer Abteilung
von Gemälden, unter denen ein sehr interessantes Porträt von
Böckliin hervorragt. Es folgen charakteristische Stücke von
Brockhusen, Hofer, Hirth du Frenes, Hübner, Kardorff, Klein-
Diepold (eines seiner besten Bilder: „Garten in Noordwijk"),
Leistikow, Liebermann (fünf Gemälde), Munch, Nauen, Pech
stein, Renoir, Rösler, Vlaminck und andere.
Der Impressionismus, der sein Bestes oft gerade in dem
kleinen Ausmaß der Zeichnung oder des Aquarelle.s gegeben
hat, schließt sich mit einer Reihe ausgezeichneter Stücke an.
So ist Liebermann aus allen seinen Schaffensperioden mit
besten Stücken und Cezanne mit drei von der Flechtheim-
Ausstellung her bekannten Zeichnungen vertreten. Degas,
Manet, Marees, Pascin (ein farbiges Aquarell), Renoir, Rodin,
Rops, Toulouse-Lautrec, Signac, Valadon, Vlaminck sind sehr
gut repräsentiert. Von den Deutschen ist vor allem Gaul mit
seinen reizenden seltenen Zeichnungen zu nennen. Ferner
finden wir: Baum, Busch, Corinth, Hagemeister, Hübner,
Kollwitz, Leistikow, Nolde, Pechstein, Purrmann, Skarbina,
Thoma, Trübner, Lesser-Ury u. a. An diese Abteilung gliedert
sich eine Sammlung der reizenden Tierplastiken von Gaul
und Renee S i n l e n i s an.
Den Schluß des Kataloges bildet eine ausgezeichnete
INTERNATIONALE SAMMLER - ZEITUNG