Abb. m und n. Brünner graphitierte Becher, XIV. bis XV. Jahrhundert (Burg Kreuzenstein und Museum für
Österreichische Volkskunde in Wien)
schwarze Glasur für drei umlaufende Bänder in Anwendung kam. Etwas
abweichend von diesem Typus sind ein auf dem Hohen Markt in Krems an
der Donau ausgegrabener, weiters ein in Prag erworbener Becher im Besitz
des Grafen Wilczek (Abb. 7). Das Kreuzensteiner Exemplar hat drei ein-
gedrückte Bänder, die aus lauter kleinen Dreiecken bestehen.
Auch eine weitere Gruppe schlanker Becher, aus Graphitton hergestellt,
gehört Loschitz an und erscheint als das I-Iauptprodukt der dort ansässigen
Töpfer. In großer Anzahl finden sich diese Gefäße in den Olmützer und
Brünner Museen. Sie besitzen bedeutende Scherbenstärke, sind tiefschwarz
und auf der Wandung mit Reihen dreieckiger Eindrücke, die mittels eines
kleinen Werkrades erfolgten, voll bedeckt (Abb. 8). Das Material bezogen
die Loschitzer Schwarzhafner aus den Graphitgruben in Schweine bei Lexen
und in Kemetschau, somit aus unmittelbarer Nähe.
Ist auch eine bedeutende Töpferindustrie durch den großen Fund vom
Jahre 1874 und durch weitere, diesem folgende Einzelfunde für Loschitz und
für das Mittelalter nachgewiesen, so fehlen uns doch urkundliche Belege für
diese Zeit. Sie finden aber einigen Ersatz in einem Vertrag, den der spätere
Eigentümer der Herrschaft, Wenzel Haugwitz von Biskupitz, ein Jahr vor
der Abtretung seines Besitzes an Prokop Podstatsky von Prusinowitz
mit den Loschitzer Töpfern abgeschlossen hat. Diese interessante, in
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