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von der Tonabnahme 6 mährische
Gulden und I5 Groschen" (ein mäh-
rischer Gulden : 90 Groschen oder
70 Kreuzer Reichswährung).
Im Jahre 1753 verlangte das
städtische Steueramt in Loschitz eine
Revision. Der Olmützer Kreiskom-
missär Josef Edler von Pillersdorf
prüfte die Rechnungen Post für Post,
erkannte manche Zahlungen als zu
gering und drängte auf deren Erhöhung;
die Töpfer jedoch beließ er bei der
bisherigen Zahlung von 7 H. 35 kr. halb-
jährlich für das Recht, Ton aus dem
Gemeindeboden zu nehmen. Die letzte
Erwähnung der Tongruben datiert aus
dem Jahre 1845, wo der Wald mit den
Tongründen 26 Morgen, 541 Quadrat-
klafter Flächenmaß hatte und als „durch
das unordentliche Tongraben sehr ru-
nirt" geschildert wird. Da das Ge-
deihen des Waldes wegen der großen
Nässe - stehenden Grund- und Regen-
Wassers in den Tongruben - aus-
geschlossen war, erteilte die Landes-
regierung im Jahre 1845 die Erlaubnis,
den Tongrubenwald auszuholzen und
in Felder umzuwandeln.
An Stelle der 17 Töpfer in der Zeit
intensiver Ausnutzung der vorzüglichen
Tongruben sind heute zwei Hafner ge-
treten, die ihr notdürftiges Auskommen
in der Herstellung von Ofenkacheln
und Blumentöpfen suchen müssen.
Abb. 17. Trägerfrgur von der Erztaufe in der Marien-
kirche zu Rostock, gegossen im Jahre 1290
Trotzdem hat die Stadt Loschitz diese letzten Vertreter einer einst blühenden
T öpfergemeinde kürzlich wieder zu einer höheren Abgabe verpflichtet. Diese
für das Handwerk unter den heutigen schlechten Absatzverhältnissen
drückende Last ist der Vorläufer seiner gänzlichen Vernichtung, wenn
Loschitz, wie es beabsichtigt, die Gründe in diesem Frühjahr bepflanzen und
damit eine weitere Entnahme des Rohmaterials verhindern wird.
II. DIE BECHER DER MARKGRÄFLICHEN TABERNE ZU BRÜNN.
Eine mit den Loschitzer Bechern etwa gleichzeitige Gefäßgruppe bilden
die Brünner Metbecher. Sie sind durchschnittlich 17 bis I9 Zentimeter hoch,