aus graphithaltigem Ton hergestellt
und klingend gebrannt. Die Wandung
ist geglättet und schimmert bei ein-
zelnen Exemplaren silberfarben. Der
Fußteil reicht bis zur halben Höhe
des Gefäßes, wo sich die Kuppa ent-
weder langsam zur Eiform (Abb. m)
oder zur Kugelform (Abb. I!) er-
weitert oder aber, sofort weit aus-
ladend, in steiler, nahezu senkrechter
Linie zum Mündungsrand empor-
wächst (Abb. n). Der Körper dieser
Becher ist in seiner ganzen Höhe
mit Gurtfurchen versehen, die, tief
und scharfkantig, dem an der Luft
getrockneten und noch ungebrannten
Gefäß mit Hilfe eines Werkholzes
beigebracht wurden. Der Fuß ist
nicht voll, sondern es reicht der
Hohlraum bis zur StandHäche, die
auffallend dünn gehalten ist, hinab.
Abb. 18. Trägerügur von der Hildesheimer Bronze- - - n _
mm, beginnendes xm. Jahrhundert Die Becher sind Sehr häufig Spe
ziell die vor-
beschriebenen Formen finden sich gelegentlich der
Erdaushebungen bei Kanalanlagen, Neubauten etc.
in großer Menge. Eine seltenere Form repräsentiert
ein in der Liechtensteinstraße in Brünn aufgefundenes
Exemplar, dessen Körper acht vertikal laufende tiefe
Eindrücke zeigt (Abb. 13). Es ist dies eine Aus-
schmückung, wie sie für die sogenannte terra nigra
der Gräberfelder in der mittleren römischen Kaiser-
zeit, dann in der Antoninen-Epoche bis zum Schlusse
der Römerherrschaft bereits bekannt war. Das
seltenste und originellste Stück ist der Becher mit
den Gesichtsmasken im Mährischen Landesmuseum
(Abb. x4 und Abb. I 5). Die Leibung trägt einenjanus-
kopf mit einem älteren bärtigen und einem jugend-
lichen bartlosen Antlitz. Die Ohren der Köpfe, welche
als Gefäßhenkel dienten, sind abgebrochen. Auch
hier ist der weiße Ton graphitiert und geglättet,
die Mündung im Vierpaß eingezogen. Aufgefunden
wurde dieser Becher im Jahre 189g bei dem Neubau
des Hauses Brünn, Rathausgasse x4, in einer Tiefe
Abb. lg. Gefäßtypus auf der
Hildesheimer Bronzetaufe, ver-
von 17 Meter. Daß diese Gefäße Trinkbecher waren gleiche Abb. 1a