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Weiten, Loizenhof, Leiben, Pöggstall, Guttenbrunn und Weinzierl. Im
XV. und XVI. Jahrhundert war Pöggstall im Besitze der Rogendorfer, eines
Geschlechtes, das sich in Österreichs Geschichte ruhmreich hervortat, es sei
nur an Wilhelm von Rogendorf erinnert, der an Seite Niklas Salms im
Jahre 1529 Wien so heldenhaft verteidigt hat. Abbildung 13 zeigt Gutten-
brunn, eine Schöpfung des baulustigen Fürnberg aus dem Jahre 1785. In der
Mitte das Schlößchen mit seinem einstöckigen Haupt- und zwei ebenerdigen
Seitentrakten. Ein hohes Mansardendach krönt den Mittelbau, der durch
einen Balkon mit schmiedeeisernem Geländer
ausgezeichnet ist. Die Kirche rechts ist älter
als das Schlößchen, denn bereits im Jahre 176g
wird erwähnt, daß die in Guttenbrunn be-
Fmdliche Kirche „vieler Walfahrten wegen,
die dahin geschehen, berühmt sei". Zwischen
Schloß und Kirche steht ein ehemaliges
Badhaus, links das Benetiziatenstöckel und
Wohnhäuser für Bedienstete.
Vor dem Schlosse erstreckt sich ein
mauerumschlossener Garten mit einem Biber-
teich. Rechter Hand schwenkt im Bogen ein
Triftkanal ab, der dann parallel mit dem
unteren Bildrande verläuft. Die Gebäude-
gruppe rechts gehört zur mehrerwähnten
Glashütte.
Kaum faßbar erscheint es uns heute,
wenn wir erfahren, daß KaiserFranz I. im Zeit-
raume von 1803 bis I8 12, wenn auch jedesmal
nur wenige Wochen, in dem bescheidenen
Schlößchen Lubereck Aufenthalt genommen
hat. Der Mittelsaal des ersten Stockwerkes,
von dem eine Ecke in Abbildung 16 dar-
gestellt erscheint, ist der einzige repräsentable
Raum des ganzen Hauses. Leider ist von der
ursprünglichen Einrichtung nichts mehr vor-
handen. Nur die beiden, symmetrisch in den
Ecken aufgestellten, gut erhaltenen Öfen, die
niederen Lambris, die zweifiügligen Türen
und die von G. Ablasser gobelinartig gemalten
Wandbilder lassen ahnen, daß hier einst ein
Kaiser seinen I-Iofhalt hatte.
Abbildung 15 zeigt einen Teil der Rück-
wand desselben Raumes. Bemerkenswert ist
die flott gemalte Sopraporte. Abbildung I4
Abb. x 2. Mildner Flasche mit Darstellung des
Wassexschlosses (Professor Hans Macht
stellt einen Teil des Stuckplafonds des Saales in Wien)
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