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Volltext: Monatsschrift für Kunst und Gewerbe XX (1885 / 235)

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fäBe gelöst hatten und dieser Betrag in Rechnung gezogen wurde, ergab 
sich Folgendes: ' 
 
z Liter destillirtes Wasser hatten . . . . . . . . . . . . . .  0'062 Gramm, 
2 Liter von mit Wasserglas versetztem destill. Wasser 
hatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . I 
2 Liter Hochquellenwasser harten . . . . . . . . . . . . . . . .. 0'014 v- 
2 Liter von mit Wasserglaslösung versetztem Hoch- 
quellenwasser hatten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 0'010 u 
von der Substanz des Marmorwürfels gelöst. 
Es resultirt aus diesen Resultaten, dass das Hochquellenwasser, 
also Quellwasser, welches bereits kohlensauren Kalk aufgelöst enthält, 
weniger lösend auf die glatte-Marmoroberfläche einwirkt, als reines destilv 
lirtes Wasser, welches von solchem Salze ganz frei ist. 
Noch besser verhält sich übrigens in dieser Beziehung destillirtes 
Wasser, welches durch längeres Verweilen über groben Marmorstücken 
mit einer gewissen, zur Sättigung nöthigen Menge von Calciumcarbonat 
beladen wurde. Bei einem diesbezüglichen Versuch lösten zwei Liter eines 
solchen Wassers unter ähnlichen Umständen, wie die oben beschriebenen, 
kaum o'oo64 Gr. von der Substanz des Marmorwürfels. 
Man muss somit selbst reines Wasser, Marmor gegenüber, mit einer 
gewissen Vorsicht in Anwendung bringen und es dürfte sich empfehlen, 
durch Beigabe einer bestimmten, jedoch stets sehr geringen Menge von 
Wasserglas den nachtheiligen Wirkungen vorzubeugen, wobei jedoch 
darauf zu achten ist, dass ein Bodensatz, der sich bei Zusatz von Wasserglas 
nach längerem Stehen bildet, absetzen gelassen und nur das von diesem 
abgegossene Wasser zum Waschen benützt wird. Anstatt Wasserglas 
kann man wohl auch Seife anwenden, doch müssen Menge und Natur 
dieses Zusatzes sorgfältig erwogen werden. 
Bei Erzmonumenten steht die Sache weniger bedenklich. Uebrigens 
kann man unter gewissen Umständen auch bestimmte Lösungsmittel für 
fetthaltige Substanzen, wie Terpentinöl und Petroleum, mit Vortheil zur 
Anwendung bringen. Unter allen Verhältnissen jedoch ist öfteres Ab- 
waschen mit Seife wenigstens für Erz zweckmäßig. 
Die Seifen bestehen aus den Alkalisalzen der Fettsiiuren mit höherem 
Kohlenstoifgehalt (Palminnsäure, Stearinsäure, Oelsäure) und haben die 
Eigenschaft, durch vieles Wasser eine theilweise Zerlegung in freies Alkali 
und ein saueres Salz zu erleiden. Das freie Alkali wirkt lösend auf fett- 
artige Körper und entfernt die anhaftenden Unreinigkeiten, welche durch 
das den Schaum bildende sauere Alkalisalz eingehüllt werden und es ist 
somit klar, dass jedes Alkalisalz, welches in ähnlicher Weise durch Wasser 
zerlegt wird, bis zu einem gewissen Grade die Seife ersetzen kann, wie 
z. B. das Wasserglas.
	        
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