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Volltext: Schweden : Weltausstellung 1873 in Wien

BEVÖLKERUNG. 
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eine sehr dünne Bevölkerung hat. Die süd 
lichste Landschaft Schwedens, Skäne, er 
nährt allein eine grössere Bevölkerung als 
Norrland (nebst Lappland), obgleich dieses 
23 mal grösser ist als jene, und dieses Ver 
halten muss auch auf die Endsumme einen 
starken Einfluss üben. Diesem Norrland 
dürfte gleichwohl eine grosse Zukunft be- 
schieden sein mit seinen ungeheuren Wäldern, 
reichen Fischereien, fruchtbaren Flussthä- 
lern und grossartigen Erzreichthümem, sobald 
der Unternehmungsgeist dahin kommt, diese 
Reichthümer vollständig auszubeuten, was 
auch ohne Zweifel geschehen wird, wenn 
die Eisenbahn arbeiten, welche jetzt nach 
diesen Gegenden ausgedehnt und theilweise 
schon dort ausgeführt werden, wo nicht 
'abgeschlossen, so doch Theile eines Ganzen 
werden. 
Das Verhältuiss zwischen dem männ 
lichen und weiblichen Geschlechte, welches 
i. J. 1750 112 Weiber gegen 100 Männer 
betrug, hat sich allmählich zu der jetzigen 
Proportion von 106 : 100 ausgegeglichen 
(1871: 2,034,396 männh, 2,169,781 weibh). 
Doch giebt es eine Gegend in Schweden, 
in welcher das männliche Geschlecht über 
wiegend ist, nämlich das Län Jemtland. 
Ungefähr 13% der Bevölkerung Schwe 
dens lebt in den Städten, die übrigen 87 / 
auf dem platten Lande, welches in der neue 
sten Zeit zu dem Anwachs der Städte viel 
hat beitragen müssen. Die absoluten Zah 
len zu dieser Vertheilung sind: 
Im Jahre 
Volksmenge 
auf dem 
Lande. 
in den 
Städten. 
3,159,920 
3,467,948 
3,653,071 
356,969 
449,391 
551,106 
1 1871 
Von den 90 Städten Schwedens zähl 
ten i. -i. 1871 über 10,000 Einwohner: 
Stockholm 138,512 
Göteborg 57,360 
Malmö 26,426 
Norrköpiug 24,916 
Karlskrona 16,234 
Gelle 14,712 
Uppsala 11,705 
Jönköping 11,254 
Lund 10,870. 
Die Stadt Stockholm hatte 1851 nur 
94,232 Einw. und hat also in 20 Jahren 
sich mit 47 % vennehrt. 
In der Periode 1861—1870 wurden in 
jährlichem Durchschnitt 26,695 eheliche Ver 
bindungen abgeschlossen oder 65 - 4 auf 
10,000 Einw. gegen 76'0 in den Jahren 1851 
—1860 und 90'9 für die entsprechende 
Periode im vorigen Jahrhundert. Die nie-- 
drigen Zahlen in der letzten Zeit haben 
sich als in nahem Zusammenhänge mit den 
schlechten Ernten der Jahre 1867 und 1868 
stehend dargethan, daher auch mit den dar 
auf eingetrotfenen besseren Jahren die Re 
lation eine günstigere Gestalt anzunehmen 
begonnen hat. Das mittlere Alter beim 
Eintritt in die Ehe (Wiederverheirathungen 
einberechnet) sind mit geringen Ausnahmen 
für den Mann 30'9 und für das Weib 28'3 
Jahre. In die erste Ehe tritt die grösste 
Anzahl Männer in dem 27sten und Wei 
ber in dem 25sten Lebensjahre. Höchst 
selten heirathet ein Mann vor dem mün 
digen Alter (dem 21 Lebensjahre) oder ein 
Weib vor dem zurückgelegten 16 Jahre. 
Von den Ehen werden 84'8 / abgeschlos 
sen zwischen unverheiratheten Personen, 4'0 % 
zwischen unverheiratheten Männern und 
Wittwen, 9'1 / zwischen Wittwern und 
unverheiratheten Weibern und 2'1 / zwi 
schen Wittwern und Wittwen. Nur 7—8 
sog. gemischte Ehen (zwischen Christen und 
Israeliten) werden jährlich geschlossen, und 
diese sind die einzigen civilen Ehen, die 
in Schweden Vorkommen. Durch Scheide 
briefe werden jährlich im Durchschnitt 130 
Ehen aufgelöst. 
Nach dem Civilstande wurde die Volks 
menge i. J. 1870 folgender Massen be 
rechnet : 
Männl. 
Weibl. 
Summa. 
Unverheirathete 
1,263,838 
678,926 
73,022 
867 
1,288,171 
682,573 
179,481 
1,647 
2,552,009 
1,361,499 
252,^03' 
2,514 
Wittwer und Wittwen ... 
Geschiedene 
Summa 
2,016,653 
2,151,8721 4,168,525 
Die Weiber gebären Kinder meistens im 
31—35 Lebensjahre, und es geschieht sel 
tener, dass eine Schwedin vor ihren löten 
Jahre ein Kind gebiert, als nachdem sie ihr 
öOstes Lebensjahr überschritten hat. 
Während des letzten Decenniums wur 
den jährlich 132,442 Kinder geboren, wo-
	        
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