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Full text: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 4)

von Trier (nach ihrer früheren Heimat so 
benannt) zuerst erwähnt, die durch viele Gene- 
rationen hindurch bis in das XVIII. Jahrhun- 
dert hinein hier tätig ist. Um 1450 sollen 
drei Nordfranzosen namens Daniel Chamen 
und die beiden Johann Amya (Amian, Amiany 
ausAmiens) sich besonders um die Einführung 
der Messingindustrie verdient gemacht haben, 
doch kann es sich hier nur um Verbesserungen handeln. 
1625 siedelt ein Aachener Arnold Klöcker nach Dinand 
über, der dann später als Münzmeister des Bischofs von 
Lüttich starb. Drei Meister, Franz und Peter von Trier 
undDaniel Sauer, gießen das große, reichverzierte Bronze- 
becken am Marktbrunnen, während die den Brunnen krö- 
nende Figur Karls des Großen in Dinand 1620 modelliert 
und gegossen wird. Dies ist ein Beweis, wie nahe die 
Beziehungen zu Aachen undDinand gewesen sein müssen. 
Abb_36_MuSik„_b,mal_ Von Aachener Arbeiten aus karolingischer, romanischer 
m Terrakolrarelfef vvn und frühgotischer Zeit hat das Museum nur Nachbil- 
dedffnzsiäläfgzjlfnsoh" dungen, wie die Teilabgüsse der Gitter und Türen, des 
Radleuchters, der goldenen Tafel, des Karlsschreines 
und des Marienschreines und des Adlerpultes aus dem 
Dome. Eine in Bronze getriebene Schüssel mit gravierten 
Szenen aus dem Leben der heiligen Ursula ist Kölner 
Herkunft, eine Schüssel mit Ornamenten in Gruben- 
schmelz eine Arbeit aus Limoges, beide aus der Mitte des 
XII. Jahrhunderts. Aus gotischer Zeit sind eine Reihe 
von Leuchtern und ein Kronleuchter aus Messing, 
sowie einige Tauf- und Schauschüsseln (Abb. 45). Die 
Schauschüsseln des XVI. und XVII. Jahrhun- 
derts haben in Gegensatz zu den Arbeiten der 
Nürnberger Beckenschläger, welche in der 
Mitte eine getriebene Rosette oder gewundene 
Rundfalten zeigen, beinahe immer Hgürliche 
Darstellungen im Spiegel und kleine Bucke- 
lungen und Ranken auf dem Rande (Abb. 46 
und 47). Getriebenes und durchbrochenes 
Ornament zeigen die aus Messing gefertigten 
Wärmpfannen (Abb. 48), „Stöfchen", Fuß- 
wärmer in Würfelform zur Aufnahme eines Kohlen- 
beckens, und die Stülpen zum Bedecken des Kohlenfeuers. 
Vogelkäiige, Bütten, Fruchtkörbe, Wasserbecken und Abb-w-Musikenbemal- 
Handlaternen, alle mit getriebenen Ornamenten reich "s Temkommi" w" 
_ _ _ derKünstlerfamilie Sohn 
verziert, sind noch viele aus dem XVII. und XVIII. Jahr- in Zizenhausen 
 
 
 
 

	        
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