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Abb. 50. Schmiedeeisemes, vergoldetes Balkonginer, XVIIL Jahrhundert
hübschen gotischen Minuskelinschrift eines Spruchbandes auf der Innen-
seite des Deckels: „niemans fner wert ich" soll aber doch gedacht sein.
Bis vor zwei Jahren hat die Waffensammlung des Museums nur aus
einigen Partisanen, zwei Zweihändern und
einzelnen Feuerwaffen bestanden. Herr Dr.
Springsfeld in Aachen hat dem Museum nun
neuerdings aus dem Nachlasse seines in Frei-
burg im Breisgau verstorbenen Bruders Paul
Springsfeld eine Kollektion von 120 Feuer-
waffen geschenkt, die zirka 30 Stück reich-
eingelegter Luntenflinten und Radschloßge-
wehre und Pistolen enthält, teilweise Stücke,
die aus berühmten Sammlungen stammen.
Gewissermaßen den Schluß der kunst-
gewerblichen Abteilung des Museums bildet
die Bauernstube (Abb. 58) aus der nördlichen
Eifel, die recht gut den Einiluß des städtischen
Kunstgewerbes auf die Gestaltung der Bauern-
möbel und des sonstigen Hausgerätes erken-
nen läßt. Die in diesem Raume zusammen-
gestellten Gegenstände gehören mit wenigen
Ausnahmen den letzten Jahrzehnten des XVIII.
und dem Anfang des XIX. Jahrhunderts an.
Die Wände des Raumes sind weiß getüncht
und haben einen bis zur halben Höhe reichen-
den grünen Sockel, in gleicher Farbe
sind Türen und Fensterläden ge-
strichen. Die Möbel sind aus Eichen-
holz, aber mit dunkelrotem Anstrich
versehen, um das städtische Mahago-
nimöbel zu imitieren. Das „Bord" mit
den zur Schau gestellten Tellern und
Schüsseln, der große Tisch, die
_ Abb. 5x. Portugiesischer Kelch. Fuß XV. Jahr-
Schlafbank" mit dem umkla baren hundert, Nodus und Kuppa xvr. ahrhundert
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