255
bildet den Schluß der numismatischen Abteilung. Die Bücherei des Museums
enthält über 3000 Werke aus allen Gebieten der Kunstgeschichte und
Numismatik und eine etwa 10.000 Blatt umfassende Vorbildersammlung.
Ebenso groß ist auch die Abteilung für graphische Kunst, deren Grundstock
die Schiffers-Krauthausensche Stiftung mit vornehmlich Stichen und Radierun-
gen aus dem XVI. bis XVIII. Jahrhundert bildet.
Wie man aus vorstehenden Zeilen, in denen nur die wichtigsten Abtei-
lungen und Werke besprochen sind, ersehen kann, gehört das Städtische
Suermondt-Museum zu Aachen zu den reichsten und vielseitigsten städtischen
Museen in Deutschland.
Dank der großen Fürsorge
des jetzigen Oberbürger-
meisters Veltrnan sind in
den letzten Jahren die
laufenden Mittel für An-
käufe bedeutend erhöht
worden und es erfolgten
auch große außerordent-
liche Bewilligungen, so
daß es möglich wurde, auf
den verschiedenen Gebie-
ten Lücken auszufüllen.
Die Aufstellung der einzel-
nenKunstwerkeundSamrn-
lungsabteilungen kann, mit
Ausnahme der Skulpturen,
allerdingskeinenAnspruch
auf Mustergültigkeit ma-
chen. Das jetzige Samm-
lungsgebäude ist ein ehe-
maliges prunkvolles Pri-
vathaus, das weder seinen
Raum- noch Lichtverhältnissen nach den Anforderungen genügt, die man
heute an ein Museumsgebäude stellen muß. Nach der Übernahme des Hauses
wurde zwar ein durchaus zweckmäßiger Anbau mit Oberlichtsälen und schönen
Kabinetten mitSeitenlicht errichtet, aber nur die Skulpturensammlung und ein
kleiner Teil der Gemälde konnten in diesem Erweiterungsbau untergebracht
werden. Es ist daher der Hauptwunsch, daß es möglichst bald gelingen
möge, die Mittel für einen dem Kunstwerte der Sammlungen entsprechenden
würdigen Neubau zusammenzubringen. Erst wenn alle Abteilungen des
Museums sachgemäße Aufstellung und Anordnung in einem neuen Museums-
gebäude finden, wird man ganz den Wert des Städtischen Suermondt-Museums
ermessen können. Dann erst wird es auch möglich werden, daß das Museum
seine hohe Aufgabe als allgemein bildendes Institut voll erfüllt.
Abb. 59. Spiegelkapsel aus Bronze mit dem Raube der Europa, grie-
chische Arbeit, IV. Jahrhundert vor Chr.