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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 4)

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bildet den Schluß der numismatischen Abteilung. Die Bücherei des Museums 
enthält über 3000 Werke aus allen Gebieten der Kunstgeschichte und 
Numismatik und eine etwa 10.000 Blatt umfassende Vorbildersammlung. 
Ebenso groß ist auch die Abteilung für graphische Kunst, deren Grundstock 
die Schiffers-Krauthausensche Stiftung mit vornehmlich Stichen und Radierun- 
gen aus dem XVI. bis XVIII. Jahrhundert bildet. 
Wie man aus vorstehenden Zeilen, in denen nur die wichtigsten Abtei- 
lungen und Werke besprochen sind, ersehen kann, gehört das Städtische 
Suermondt-Museum zu Aachen zu den reichsten und vielseitigsten städtischen 
Museen in Deutschland. 
Dank der großen Fürsorge 
des jetzigen Oberbürger- 
meisters Veltrnan sind in 
den letzten Jahren die 
laufenden Mittel für An- 
käufe bedeutend erhöht 
worden und es erfolgten 
auch große außerordent- 
liche Bewilligungen, so 
daß es möglich wurde, auf 
den verschiedenen Gebie- 
ten Lücken auszufüllen. 
Die Aufstellung der einzel- 
nenKunstwerkeundSamrn- 
lungsabteilungen kann, mit 
Ausnahme der Skulpturen, 
allerdingskeinenAnspruch 
auf Mustergültigkeit ma- 
chen. Das jetzige Samm- 
lungsgebäude ist ein ehe- 
maliges prunkvolles Pri- 
vathaus, das weder seinen 
Raum- noch Lichtverhältnissen nach den Anforderungen genügt, die man 
heute an ein Museumsgebäude stellen muß. Nach der Übernahme des Hauses 
wurde zwar ein durchaus zweckmäßiger Anbau mit Oberlichtsälen und schönen 
Kabinetten mitSeitenlicht errichtet, aber nur die Skulpturensammlung und ein 
kleiner Teil der Gemälde konnten in diesem Erweiterungsbau untergebracht 
werden. Es ist daher der Hauptwunsch, daß es möglichst bald gelingen 
möge, die Mittel für einen dem Kunstwerte der Sammlungen entsprechenden 
würdigen Neubau zusammenzubringen. Erst wenn alle Abteilungen des 
Museums sachgemäße Aufstellung und Anordnung in einem neuen Museums- 
gebäude finden, wird man ganz den Wert des Städtischen Suermondt-Museums 
ermessen können. Dann erst wird es auch möglich werden, daß das Museum 
seine hohe Aufgabe als allgemein bildendes Institut voll erfüllt. 
Abb. 59. Spiegelkapsel aus Bronze mit dem Raube der Europa, grie- 
chische Arbeit, IV. Jahrhundert vor Chr. 

	        
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