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dargestellt sind. Das Gemälde wurde früher dem Meister Wilhelm von Herle
zugeschrieben und um I 378 datiert, es scheint aber von einem Meister, der im
Stile der Kölner Schule in Westfalen im ersten Viertel des XV. Jahrhunderts
tätig war, geschaffen zu sein. Sehr interessant ist ein Bild aus der Mitte des
XV. Jahrhunderts, „Gott -Vater zwischen den Heiligen Johannes dem Täufer,
Augustinus, Quirinus undAndreas", das von einigenForschern (Aldenhoven und
Firmenich-Richartz) ei-
nem Lütticher Meister,
von anderen wieder
dem Kölner Meister der
Verherrlichung Mariä
gegeben wird. Diesem
Bilde folgt dem Alter
nach eine Himmelfahrt
und Krönung Mariä
von einem niederrhei-
nischen Maler aus der
Zeit von 1470 bis 1480.
Unter dem EinHusse des
Roger van der Weyden
hat ein Künstler am
Niederrhein die x486
datierte Kreuzigung auf
Bestellung des Johann
zu Rytterschiet gemalt.
Auf einer anderen Kreu-
zigung erscheint der
Stifter im Ornate eines
Kanonikers, beschirmt
von seinem Schutz-
patrone Petrus; dies
Bild könnte von ei-
nem Aachener Meister
f-
aus dem ersten Jah Abb. 3. Maria Magdalena und Johannes der Täufer, von Cornelis Engel-
zehnt des XVI. Jahrhun- bmhum,
derts stammen. Eben-
falls schon in den Anfang des XVI. Jahrhunderts gehören eine Geburt
Christi und ein Epitaph mit Mariä Heimsuchung und Heiligen, beide nieder-
rheinischer Provenienz, während ein aus Waldfeucht herkommendes Bild
mit der Schmerzensmutter, umgeben von sieben Medaillons mit Szenen
aus der Passion, 1526 datiert ist. Ein „Abendmahl" eines vielleicht Kempener
Malers unter dem Einflusse des Adrian van Overbeck galt bisher als Werk
des Meisters von Linnich (um 1520), während zwei große Altarflügel mit dem
Sündenfalle auf den Außenseiten, der Geburt Christi und der Flucht nach
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