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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 4)

allgemeine Bemerkungen über 
charakteristische Merkmale die- 
ser Erzeugnisse mitgeteilt wer- 
den, wie sie sich namentlich 
anläßlich der Erwerbungen des 
letzten Jahres ergeben haben. 
Das nicht ganz reine, son- 
dern ins Gelbliche oder Grünliche 
spielende Weiß der Masse hielt 
man sehr oft für Wien entschei- 
dend. Eine Anzahl in letzter Zeit 
im Handel aufgetauchter Porzel- 
lane, die zweifellos derDupaquier- 
Zeit angehören, zeigte aber fast 
rein weiße Masse, wogegen voll- 
kommen Sichergestellte Meißener 
Arbeiten, ebenfalls vor der Marke, 
 
Schälchen, chinesisches Porzellan, in Deutschland dekoriert, 
Callothgur in Schwarzlotmalerei, um 1720 (Österreichisches 
Museum) 
mitunter dieselbe gelbliche Masse aufweisen, die man als charakteristisches 
Kennzeichen für Wien gehalten hat. Die Farbe der Masse kann also kein ent- 
scheidendes Kennzeichen bilden. Von größerer Bedeutung ist die Arbeit des For- 
mers und Weißdrehers. Der Meißener Dreher arbeitet mit einer besser vor- 
bereiteten Masse und ist geschickter und sorgfältiger als der in Wien. Es fehlen 
die feinen, weniger dem Auge als dem Tastsinn wahrnehmbaren Ringe und 
Rillen, die sich beim Aufdrehen eines Hohlgefäßes leicht bilden. Infolgedessen 
ist das Meißener Porzel- 
lan gewöhnlich von voll- 
endeter Glätte, während 
Wien diese technische 
Vollkommenheit erst 
später erreicht. Eben- 
so zeigt eine Meißener 
 
 
Schokolndetasse mit Unterschale und liguraler Schwarzlotmalerei, Wiener Porzellan der Dupaquier-Zeit 
(Österreichisches Museum) 
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