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Volltext: Volkswirthschaftliche Studien über Constantinopel und das anliegende Gebiet: Beiträge des k. u. k. Consulates und der österreichisch-ungarischen Handelskammer in Constantinopel zur Darstellung des Welthandels und der Geschichte der Preise auf der internationalen Ausstellung in Wien 1873

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schliesslich zur Aufnahme von Reparaturen, nicht aber zum 
Baue neuer Schilfe dienen. 
Die türkische Handels-Marine, welche übrigens nicht sehr 
bedeutend ist und sich grösstentheils kleiner Zweimaster 
bedient, dürfte ihren Bedarf an Schilfen hauptsächlich aus Grie 
chenland besorgen, oder gelegentlich bereits verwendete Schiffe 
ankaufen, und so beschränkt sich daher der Consum an Schiff 
bauhölzern fast ausschliesslich auf das Materiale zu den Repa 
raturen von Schiffen und zur Anfertigung von Kaiks und klei 
nen Barken, zu welchen man gewöhnlich das Eichenholz aus 
Kleinasiens Wäldern nimmt. 
Dies hindert jedoch durchaus nicht, dass der Absatz des 
aus der österreichisch-ungarischen Monarchie hiehergebrachten 
Holzes bedeutend gehoben werden könnte, da dasselbe, unter 
den früher angeführten Vorausetzungen leicht der türkischen 
Concurrenz erfolgreich entgegenzutreten im Stande wäre. 
Die das hiesige Localgeschäft mit Bau- und Werkhölzern 
vermittelnden Hauptfirmen sind vor Allem: 
Der österreichisch-ungarische Staatsangehörige Herr Deo- 
datCzunt, und die türkischen Unterthanen Said Effendi, 
Mehmed, Ismy-Bey, Araboglou und Constantin Jaco- 
m aki. 
Bezüglich des Handels mit den aus Siebenbürgen, Buko 
wina etc. über die Donau hieher kommenden, sogenannten 
Galatzer Holzes, welcher fast ausschliesslich in den Händen des 
Herrn Deodot Czunt ist, wurde schon oben erwähnt, dass die 
selben entweder von den dortigen Finanzbehörden im Licita- 
tionswege veräussert, oder dass auch ganze Walddistriefe zur 
Ausbeute in Pacht gegeben werden; das so gewonnene Holz 
wird sodann von dem Ersteher auf dem Szerethflusse bis 
Galatz geflösst, und von dort in festen Flössen mittelst Remor- 
queuren hieher geschleppt, nachdem es in Galatz assecurirt 
wurde, was von Wichtigkeit ist, da die Remorqueure oft bei 
ungünstiger Seefahrt, wie diess im schwarzen Meere nicht selten 
vorkommt, gezwungen sind, wegen Rettung ihres eigenen 
Schiffes die zu remorquirenden Flösse abzukappen und preiszu 
geben.
	        
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