jüngsten Erwerbun-
gen, und vermutlich
das einzige noch exi-
stierende Exemplar
dieser Art, ist die Dek-
kelschale in Form
einer Schildkröte. Das
Stück wird im Verlo-
sungsplan von 1746
aufgezählt, war aber
bisher unbekannt. Mit
den übrigen Porzel-
lanen aus dieser Zeit
gelangte es aus dem
Besitze des Freiherrn
von Bees-Chrostin in
den des Museums.
Auf dem Rücken der Schale mit Deckel in Form einer Schildkröte, Wiener Porzellan der Dupa-
Schildkröte sitzt ein quier-Zeit (Österreichisches Museum)
unbemalter, nur etwas
vergoldeter kleiner Chinese in der primitiven Art der frühen Wiener Por-
zellanplastik. Kopf und Beine des Tieres sind gut durchmodelliert und leicht
bemalt, die einzelnen Schuppen des Schildes sind in Grün, Violett und Braun
umrandet, der Falz der Schale ist in der Art der früher geschilderten Boden-
bemalung dekoriert, im Inneren der Schale zeigt sich ein buntes kleines Streu-
blumenmuster. Das Stück ist 22 Zentimeter lang und 14:5 Zentimeter hoch
(Abb. Seite 262 und 263).
Alles in allem wird jetzt die Sammlung des Wiener Porzellans der
Dupaquier-Zeit am Österreichischen Museum zu den bedeutendsten dieser
Art gezählt werden müssen. Sie besteht aus rund achtzig Stücken und fehlt
auch noch manches schöne und wichtige Modell, so repräsentiert sie doch
diese Periode in den verschiedensten Arten ihrer Erzeugnisse und bildet
eine durch die Mannigfaltigkeit ihrer Beispiele unentbehrliche Grundlage für
das Studium des Wiener Porzellans aus der Zeit von 1718 bis 1744.
KLEINE NACHRICHTEN 8th
IEN. DIE GEISTLICI-IE SCHATZKAMMER IN DER HOFBURG.
Wie im vorigen Hefte bereits kurz gemeldet wurde, ist die Geistliche Schatz-
kammer in der Hofburg zu Wien in neuer Aufstellung und Adaptierung der allgemeinen
Besichtigung zugänglich gemacht worden.
Bringt es die Natur dieser Sammlung mit sich, daß in ihr Reliquien, beglaubigt durch
jahrhundertealte Zeugnisse und verehrungswürdig durch ihre Beziehungen oft zu mehreren
Generationen des Erzhauses, ferner Widmungen Allerhöchster Personen das vornehmste