Ägypten auf den Innenseiten fälschlich dem Barend van Orley zugeschrieben
wurden. Diese Flügel scheinen eher die Arbeit eines niederrheinischen
Meisters zu sein, der die Art des Jan Jost von Kalkar nachzuahmen suchte.
Der Kölner Schule gehört eine Gefangennahme Christi von dem älteren
Sippenmeister und eine Himmelfahrt der Maria von Agypten an, die in
manchen Einzelheiten an den Meister der Verherrlichung Mariä erinnert.
Von Bartholomäus Bruyn ist der Flügel eines Klappaltars mit dem knienden
Kölner Rechtsgelehrten Petrus de Clapis und seinem Schutzpatron.
Abb. 4. Triptychon mit Hieronymus, Johannes dem Täufer und dem Einsiedler Antonius von Herri mex de Bles
Die Brüder Viktor und Heinrich Dünwegge sind durch ein sehr gutes
Triptychon (Abb. I) vertreten, auf dem im Mittelbild in Halbiiguren Christus
als Schmerzensmann mit Maria und johannes unter einem runden, mit gol-
denen Figuren und Ranken gezierten Baldachine erscheinen, auf dem linken
Flügel ist der heilige Andreas, auf dem rechten Flügel die heilige Katharina
in prunkvoller Zeittracht gemalt.
Aus der kleinen Zahl der oberdeutschen Bilder seien nur zwei hervor-
gehoben: die Beschneidung Christi, ein in hellen, bunten Farben gehaltenes
Bild von dem Nürnberger Meister des Tucheraltars aus der Mitte des
XVJahrhundertS und das vielumstrittene allegorische Gemälde, das die Erlö-
sung durch die Kirche darzustellen scheint. Von einigen Forschern wird es
Grünewald oder wenigstens seiner Schule gegeben, eine Zuteilung, die vor
allem durch die Darstellung der Körper des Gekreuzigten und des Schächers