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ICI-ITIGSTELLUNG. Die Unterschrift bei der Abbildung des Waudbehanges
auf Seite 49 des laufenden Jahrganges von „Kunst und Kunsthandwerk" soll lauten:
Wandbehang in Spagatstickerei, entworfen von Thea Wittmann, ausgeführt von F. Däri-
Winter, München.
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM 50-
USSTELLUNG ÖSTERREICHISCHER MEDAILLEURE. Im k. k. Öster-
reichischen Museum fand vom I. bis 7.dieses Monats eine Vorausstellung der Medaillen
und Plaketten statt, mit welchen die österreichischen Medailleure auf dem internationalen
Medaillensalon in Brüssel vertreten sein werden. An der Ausstellung hatten sich alle
bedeutenden Künstler Österreichs beteiligt.
Am Eröffnungstage erschienen zur Besichtigung der Ausstellung:
Se. Exzellenz der Minister für öffentliche Arbeiten August Ritt, Sektionschef Exzellenz
Dr. Beck von Mannagetta, Ministerialrat von Förster-Strefileur, Sekdonsrat Baron von
Klimburg, Oberstkämmerer Exzellenz Graf Gudenus und viele andere.
Seine k. und k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer hat am 2. dieses
Monats die Ausstellung besichtigt. A
ESUCI-I DES MUSEUMS. Ihre k. u. k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erz-
herzogin Maria Theresia hat am m. dieses Monats die Sammlungen und Neu-
erwerbungen sowie die neuen Bibliotheksräume des k. k. Osterreichischen Museums ein-
gehend besichtigt.
Die Sammlungen des Museums wurden im Monate März von 4579, die Bibliothek
von 1642 Personen besucht.
EUAÜSGESTELLT IM SÄÜLENHQFE: Erzeugnisse der Volkskunst des
„MatyzW-Volkes aus dem Komitat Borsod, sowohl Gebrauchsstücke des Volkes selbst
als Arbeiten für moderne Zwecke. Die Stücke sind durchaus in bunter Seide, Wolle und
Garn auf Seide, Leder und Leinwand in Handstickerei ausgeführt. Die Zeichnungen und
Farben sind innerhalb eines gegebenen Raumteiles von den ländlichen Arbeiterinnen und
Arbeitern (von diesen bei der Ausführung auf Leder) selbst entworfen und ausgeführt.
(Ausgestellt von Frau Mathilde Nemes in Löcse, Ungarn.)
ESCHENKE AN DAS MUSEUM. Frau Rosalie Goldschmied in Wien hat
dem Museum letztwillig folgende Kunstgegenstände vermacht: eine sehr große nie-
derländische Tapisserie des XVI. bis XVII. Jahrhunderts mit reicher iigurenbelebter Land-
schaft, zwei etwas kleinere verdurenartige Tapisserien in der Art des XVIl. bis XVIII. jahr-
hunderts, eine alte venezianische Glasflasche in Traubenform von einer bei solchen
Arbeiten selten guten Erhaltung, zwei Originalstatuetten in Blei von Johann Hagenauer,
dem Schöpfer der Figuren der Mariensäule vor dem Dome zu Salzburg. Die eine der
Statuetten stellt den Apostel Petrus, die andere Maria Magdalena in kniender Stellung dar.
Beide Stücke sind signiert: Hagenauer inv:et:fec 175g. Die Figuren gehören zu einer
Pieta, die sich in der kaiserlichen Sammlung zu Wien vollständig vorlindet.
Fräulein Marie Thuma in Wien machte dem Museum ein reich gesticktes barockes
Geldtäschchen aus dem Jahre 173g zum Geschenk; Herr Ferdinand Blech eine Meißener