kleines, aber sehr fein durchgeführtes Bildchen (32 zu 37 cm) mit Magdalena
und Johannes (Abb. 3) ist wohl eines der besten Werke des Leidener
Meisters Cornelis Engelbertsz oder Engelbrechtsen. Aus der Frühzeit des
I-Ierri met de Bles ist ein kleiner Flügelaltar, in der Mitte Hieronymus in
einer Landschaft und auf den Flügeln Johannes der Täufer und Antonius der
Einsiedler (Abb. 4). Auch zwei andere Werke gehören in den Kreis dieses
Meisters, eine Beweinung Christi und eine Landschaft mit der Flucht nach
Ägypten.
Als eigenhändige Wiederholung eines Bildes von Jakob Cornelisz von
Amsterdam in der Sammlung Richard von Kaufmann in Berlin gilt eine
Ruhe auf der Flucht nach Ägypten. Ebenso scheint das Triptychon mit der
Heilung des Blinden von Lucas van Leiden eine eigenhändige Replik nach
dem Petersburger Bilde zu sein, während ein kleiner Klappaltar mit dem
Abendmahle, dem Gange nach Gethsemane und der Fußwaschung auf den
Flügeln nur nahe Verwandtschaft mit seinen Werken verrät. Von dem
Meister des Todes der Maria ist ein fein durchgeführtes Bild „Noli me
tangere", Christus erscheint als Gärtner der Maria Magdalena (Abb. 5).
Einem Nachfolger von ihm dürfte eine schöne Katharina zugeschrieben
werden. Eine Beweinung Christi muß von dem Meister der Antwerpener
Annagelung sein.
Von den niederländischen Meistern aus der zweiten Hälfte des XVI.Jahr-
hunderts sind eine große
Marktszene von Pieter
Aertsens und von dessen
Neffen und Schüler Joa-
chim Beukelaer ein aus
der ehemaligen Lyvers-
bergschen Sammlung
stammendes Bild mit den
vier Evangelisten bemer-
kenswert, beide ganz frei
von italienischenEinHüs-
sen. Der Scorel-Schüler
Anton Mor (Antonio Mo-
ro) ist mit einem in sorg-
fältigster Durchführung
gegebenen Porträt einer
bärtigen Frau, derMagret
Halseber,vertreten, das in
die Spätzeit des Meisters
fällt. Joachim Uitewaal
zeigt in einem Bilde,
„Loth mit seinen Töch-
Abb. 7. Rundbild rnir Geburt Christi von einem urnbrischen Meister aus
tern",charakterist1sch die dem Anfange des xvx. Jahrhunderts