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dotierte, wie auch sein Sohn
Guillaume Longue-Bpee, die
Abtei reichlich. Wie vielfach
anderwärts, zog diese Zu-
nahme fetter weltlicher Güter
bei den Mönchen nicht gerade
den Hang zur Askese groß.
Richard, der dritte Nor-
mannenherzog, suchte der
Sache zu steuern, indem er
dreißig Mönche vom Orden
des heiligen Benedikt kom-
men ließ. Eine Bulle des
Papstes Johannes XIII. be-
stimmte die Beziehungen
zwischen den mönchischen
Bewohnern des „Mont" und
den I-Ierzogen derNormandie.
Der erste, im Jahre 996 vom
Konvent gewählte Abt war
Maynard (Meinhart). Schon
unter seinem Nachfolger glei-
chen Namens, ggr- 100g,
zerstörte eine im Städtchen
ausgebrochene Feuersbrunst
Kloster und Kirche (petite
_ __ l eglise); beides wurde indes
Abb" "' 13113;";ÄZTSTIÜTSZÜSÜÜÄZÜ? TJEÄZÜSIÄ "mmmi durch die Beihilfe Richards II.
bald wieder aufgebaut. Der
schon von Meinhart II. gefaßte Plan, den oberen Teil des Berges zwecks
Herstellung eines großen Kirchenbaues zu planieren, kam erst unter
Hildebert II., xox7-Io23, in Gang. In diese Zeit fällt der Beginn der Er-
bauung des jetzt noch bestehenden Lang- und Querhauses der oberen
Anlage, von der, offenbar infolge der großen Terrainschwierigkeiten, m58 erst
vier I-Iauptpfeiler und das Turmgewölbe vorhanden waren. Unter Ranulph
von Bayeux, 1063-1084, der zur Expedition Wilhelms des Eroberers
sechs vollausgerüstete Schiffe entsandtef entstand die „Galerie de YAquilon"
interessanter kleinerer Kirchen mit äußerst originellen Turm-Holzkonstruktionen, zum Beispiel in Anthieux, in
Cambremer, in Manerbe, Ouilly-le-Vicomte. La Vieux-Rue, Barville, Fervaques und so weiter. Höchst originell
bei manchen dieser Landkirchen sind die hölzernen Vorhallen. Ahnlich kommen sie häufig in England vor.
"' Die köstlichen, im Museum zu Bayeux befindlichen, noch wohlerhaltenen Stickereien der Königin
Mathilde, Gattin des Normannenfiirsten, geben ein deutliches Bild davon, wie diese Schiffe aussahen. Sie stimmen
im Bau vollständig überein mit dem großen, in der Universität zu Kristiania aufgestellten Wikingerschiff, das
die Geschicklichkeit der SchitTsbauer jener Zeit, vor allem ein ganz hervorragend ausgebildetes Schönheitsgefilhl
dokumentiert. Semper weist, Styl, II. Abschnitt, Tektonik, auf die nahe Verwandtschaft zwischen Schiffsbau und