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die in Geschmackssachen
offenbar sehr rückständigen
frommen Väter ihr Umgestal-
tungsbedürfnis nicht weiter.
So blieb ein Stück mittelalter-
licherBaukunstvorNeuerun-
gen bewahrt, dessen ganze
Erscheinung nichts gemein
hat mit den Überschweng-
lichkeiten der französischen
Kunst. Bei vollster Wirkung
des Ganzen herrscht be-
wußtes Einschränken des
Details. Alles atmet zweck-
liche Straffheit. Auf ihr beruht
der Schönheit Ernst. Überall
gibt sich ein hervorragendes
Dispositionsvermögen in der
Raumwirkung kund. In der
Außenerscheinung ist durch-
weg Abstand genommen von
der Häufung an schmücken-
den Einzelheiten, von der
die späteren französischen
Bauwerke der Gotik viel-
fach beherrscht werden. Wo
aber Nahwirkung ihre For-
derungen nach zierlicher
Gliederung stellt, wie zum
_ _ _ _ Abb. 2x. Der „MonW, von den Remparts von Sildos: her gesehen.
Beispiel im Kreuzgang, da 1st Oben, von links nach rechts: 1.3 Merveille (Ostseite), daran stoßend
Köstliches geschaffen wop Tour des Conins (siehe Abb. 27). östlich Rundturm des „ChäteleW,
Abteigebäude. Dahinter die Chorseite der Abteikirche
den. Manche Teile zeigen,
daß die technisch vollendete Verfugung des Quadermauerwerks vollständig
ausreicht, um schöne Flächenwirkung zu erzielen. Der dem Felskegel ab-
gerungene Platz zwang zu weiser Verwendung, gewiß; indes ist es doch
auffällig, wie künstlerisches Ausdrucksvermögen und zielbewußtes Aus-
nutzen der gegebenen Verhältnisse immer Hand in Hand gehen und ein
Ganzes von höchster Vollendung entstehen ließen.
Die spätere Zeit hat baugeschichtlich nichts Erwähnenswertes mehr
an diesem abgerundeten Werke vollbracht. Die Arbeit, die Hunderte von
Jahren lang nicht Stillstand, um Neues zu schaffen oder an die Stelle von
Vernichtetem zu setzen, war getan. Daß die Renaissance nicht mehr
umgestaltend eingriff, ist ein wahres Glück zu nennen. Sie hätte nichts
höher Entwickeltes zu geben vermocht. Ein Ereignis, freilich nur von
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