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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 5)

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dieser Verwendung des ehrwürdigen Gebäudes hat seinen baulichen Zustand 
nicht gerade verbessert. Was zugrunde ging, ließ man ruhig zugrunde gehen, 
Es schien, als wäre alles Verständnis für vergangene Größe total dahin. 
Nochmals zogen geistliche Herren in das alte Gemäuer, nicht als Besitzer, 
sondern mietweise. Auch das fand ein Ende. Frankreich besann sich 
endlich auf seine Pflicht. Seit 
1874 wurden Konservierungs- 
und Restaurierungsarbeiten 
eingeleitet, zuerst unter Cor- 
royer, der die ersten genauen 
Pläne des Ganzen herstellte, 
dann unter Petitgrand und 
seit 1898, wie bereits bemerkt, 
unter Leitung von Paul Gout. 
Nach seinem Plan ist der bei- 
gegebene hergestellt. Zum 
Glück ist keiner dieser Kon- 
servatoren auf Gedanken ge- 
kommen, wie sie sich am 
Heidelberger Schlosse nun 
verwirklichen sollen - doch 
wohl nur zwecks Kenntnis- 
nahme des Standpunktes, den 
„Baukünstler" einzunehmen 
sich nicht scheuen. Ja - 
Anatole France hat wahrlich 
recht, wenn er behauptet, daß 
keine Kunst so tief gesunken 
sei wie die Architektur! 
Hi: F? 
äk 
Um die Schönheit der 
Gesamterscheinung zu ge- 
fließen: setzt man sich am Abb. 23. Aufgang zur Abtei von der "Grande Rue" her 
besten zur Flutzeit in ein 
Boot und läßt sich von einem der stämmigen, schön gewachsenen Fischer 
rings um den Felsen rudern. Zur Zeit der Ebbe kann man den Weg ohne 
Schwierigkeiten zu Fuß zurücklegen. Die paar Wasserläufe durchwatet 
man oder überschreitet sie auf dem Rücken eines Barkenführers. Die Ver- 
schiedenheiten der einzelnen Ansichten werden bei solch einem Rundgang 
am klarsten. 
Der Berg hat drei voneinander völlig differierende Seiten: die westliche, 
dem bretonischen Ufer zugekehrte, felsige, mit wenigen Verteidigungs- 
werken besetzte, dann die nördliche, mit Wald bestandene, an der eine
	        
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