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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 5)

 
Abb. 38. Der „Munw von der „Tombelainvt aus gesehen 
der Lockerung der klösterlichen Ordnung unter den militärischen Äbten 
änderte sich auch dies. Die Mönche von Saint-Maur, die gleichen, die das 
obere Refektorium in einen Schlafsaal umwandelten, machten aus der Salle 
des I-Iötes durch eingezogene Mauern mehrere Räume, unter anderem 
auch eine Küche; später dienten diese herrlichen Säle den Sträflingen des 
Zuchthauses als Arbeitsstätte. Heute sind sie wenigstens als Ganzes wieder in 
ihren ursprünglichen Zustand versetzt. Auf demselben Niveau, von der Salle 
des Chevaliers aus zugänglich, liegt das dem XII. Jahrhundert angehörende 
Promenoir (A C,), ein zweischiftiger Raum mit romanischen Formen, der den 
Mönchen seinem Namen entsprechend diente. Unweit davon auch die Reste 
der Abteikirche des X. Jahrhunderts, der „Notre Dame sous Terre", deren 
Form durch die darüber stehende, 1700 erbaute Westfassade der Oberkirche 
Veränderungen erfuhr, und weiter dem oberen Querschiff entsprechend zwei 
Kapellenanlagen mit halbrunden Apsiden. Treppaußtreppab, durch halbdunkle 
Gänge erreicht man die zum Teil in den Fels getriebenen Gefängnisse, auch 
jenes, in dem der eiserne Käfig hing, für die meisten Besucher Dinge von 
größter Anziehungskraft, besonders für das schöne Geschlecht, dessen Ver- 
treterinnen es sich meist nicht versagen können, in diese modrigen, gräß- 
lichen Löcher hineinzukriechen. 
Doch zurück zur „Merveille" und deren letzten Räumen im Unter- 
geschosse. Die Aumönerie (A A) und der Cellier (A B!) sind durch den weiter 
vorspringenden Fels schmaler als die entsprechenden Räume des Ober- 
geschosses, Salle des Chevaliers und des I-Iötes. Die weitaus kräftigeren 
Pfeilerstellungen entsprechen natürlich den oberen, die Mauerstreben sind 
beim einen nach innen, beim anderen nach außen gelegt. Die differierende 
Höhe ergibt sich aus dem Umstände, daß die Räume darüber ebenfalls un- 
gleich hoch sind. Im Cellier stand das riesige Rad, durch dessen Umdrehungen 
die gefüllten Wasserfässer von der Fontaine Saint-Aubert sowie Provisionen
	        
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