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folgenden treu kopiert wurde. Von Propst Bern-
hard II. Schmeding (1648H167 5) an, Adam Scharrer
(1675-1681) ausgenommen, bis zum Ableben des
Propstes Ernest Perger (1707-1748) führten die
Pröpste von Klosterneuburg als Zeichen des Blut-
bannes hinter ihren Schilden nebst dem Pedum
auch ein Schwert (Abb. g).
Unter Floridus Leeb (1782-1799) ist dann
nochmals das Schwert im Wappen zu sehen,
um nach dessen Ableben für immer zu ver-
schwinden. Propst Ernest Perger war 173g in
die Kongregation der regulierten Chorherren
von Lateran eingetreten, wodurch die Pröpste
von Klosterneuburg lateranensische Äbte, die
Chorherren lateranensische Chorherren geworden
waren.
Es mag hier noch erwähnt sein, daß die Chor-
herren von Klosterneuburg bis zum 29. September
1714 weiß gekleidet waren. 1706 legte der letzte
weiß gekleidete seine Profeß ab, 1707 wurde der erste schwarz gekleidete als
Chorherr aufgenommen.
Die Abbildung 10 zeigt ein Exlibris, das von dem Autor dieser Zeilen
für den seither verstorbenen Propst Bernhard III. Peitl (1- 1906) im Jahre 1903
gezeichnet wurde.
In den Ecken des Exlibris sind die Blüten des I-Iolunderstrauches in
bezug auf die Gründungssage des Stiftes als Dekorationsmotiv in Anwendung
gebracht worden.
Abb. 14. Stiftssiegel von Geras an
einer Urkunde von 1551
2. PRÄMONSTRATENSER.
Der Orden der „weißen Brüder", auch „Norbertiner" genannt, war von
einem adeligen Kanonikus (aus dem Hause der Grafen von Gennep), dem
heiligen Norbertus", gegründet worden und erhielt nach dem Orte der
Gründung, einer Einöde im Walde von Coucy in Frankreich, von dem
Norbert behauptete, daß er der ihm „vorbezeichnete" Ort, Locus praemon-
stratus, sei, 1120 den Namen Premontre. Papst Honorius II. gab dem neuen
Chorherrenorden am 12. Februar 1x26 die kanonische Bestätigung.
Als Wappen führt der Orden der Prämonstratenser - Ordo sacer et
candidus Canonicorum regul. Praemonstr. - den altfranzösischen Schild
(d'azur seme de fleurs de lys d'or), belegt mit zwei gekreuzten goldenen
Pedums (Abb. n). Ordenspatrone sind der heilige Norbert und der heilige
Augustinus.
Der Orden hatte in alter Zeit eine riesige Verbreitung besessen; über m00
Männer- und 500 Frauenabteien nebst vielen Prioraten; die Niederlassungen
" Er starb am 5. Juni 1 x34 als Erzbischof von Magdeburg.