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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 6 und 7)

weil der Krummstab nicht einem Bischof, der 
das Pedum mit einer nach auswärts sich öff- 
nenden Kurvatur trägt, sondern einem Abte zu- 
gehört, der nur über das Innere seines Hauses 
zu regieren hat. Die Stellung des Pedums in den 
Abbildungen 32 und 33 ist jedenfalls als fehlerhaft 
zu bezeichnen. 
Unter dem 39. Abt, Raimund Regondi (1681 
bis 1715), erhielt 1701 Altenburg vom Kaiser 
Leopold I. als Gegengeschenk für die bedeutende 
Geldsumme, die das Stift für die Erbauung der 
Festung Arad gespendet hatte, die ungarische _ 
Abtei Tihany (Abbatia Sancti Aniani apud Tihany, Abb Äigggliräjlfziwiilejsr von 
alt: Tychon) im Komitate Zala, auf einer Halbinsel 
des Plattensees gelegen, die aber nicht das mindeste eintrug, sondern nur 
Auslagen verursachte, so daß das Stift froh war, als ihm Tihany 1716 von 
der Erzabtei Sankt Martin (Montis Pannoniae, Pannonhalma) im Komitate 
Veszprem abgenommen wurde. 
Der Filialabt von Tihany, Amand Rayser (T 1716), ein Altenburger 
Stiftsgeistlicher, den Abt Raimund ernannt hatte, führte nach einem Siegel 
von 1703 die in der Abbildung 32 erscheinenden Wappenschilde, die eben- 
falls das Pedum und die drei Rosen, aber ohne Stiele und Blätter auf- 
weisen. 
Unter dem Abte Berthold Reisinger (1768 - 1820) erscheint plötzlich 
ohne nähere Begründung der das Pedum haltende Arm geharnischt, der 
auch von seinem Nachfolger, Abt Alois Messerer (1821-1842), beibehalten 
wurde (Abb. 33). 
In einer Sammlung von Wappenblättern im niederösterreichischen 
Landesarchiv findet sich eine Darstellung des Stiftswappens, das in zwei 
Schilde zerlegt ist. Der erste Schild zeigt in Blau einen aus goldenen 
Wolken kommenden goldenen Arm mit Pedum, der 
zweite Schild im goldenen Felde den Rosenstrauch 
auf grünem Dreiberg (Abb. 34). 
Ein Siegel des Kammeramts von Altenburg aus 
dem Jahre 1742 enthält in einer Wappenkartusche nur 
den Rosenstock auf einem Dreiberg allein. 
Nach Angabe des Abtes I-Ionorius Burger (1842 
bis 1878) in seiner Geschichte des Stiftes (Wien 1862) 
wurden im XVI. Jahrhundert Rot-Gelb-Weiß als 
Stiftsfarben geführt. 
 
 
" Die Abb. 29 bis 34, gezeichnet von Milan Sunko (1- 1892), sind dem 
Jahrbuch der k. k. heraldischen Gesellschaft „Adler" in Wien (1891) em- Abb. 34. Stiftswappen von 
üßmmßll- Altenburg "
	        
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