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Closter zur Heiligen Dreyfaltigkheit des Ordens Von Cisterz in der Neustatt
Salzburger Bistumbs, Gott zu Lob, und durch Unßer Vorfahren, auch Unßer
Seelen I-Iayls, undt Trosts willen Von Neuem gestifftet haben und Begabet,
seynt Wir willig alles daß zu thun, damit Wir derselben Stifft Nuz und Ehr
bestellen mögen, Und darumb daß der Abbt und Convent desselben Closters
Verstehen, daß Wir Sie mit mehrerer Gnaden Begehren zu Versehen; So
haben Wir Ihnen. und allen Ihren Nachkommen Von Römischer Königl.
Macht In Crafft diß Briefs diese Wappen, und Kleinoth eweglich zu
gebrauchen gegeben, und Verliehen: Nemblich den Schildt Unten und oben
Roth, und in der Mitte weiß, alß dann Unßer Haus Österreich hatt, und führt,
und darin ein güldenes Creuz, darauf ein Infell, alß dann die in diesen BrieH
eigentlich Von Farbe Gemahlet, und gezeichnet seynt, Alß daß Sie der Insiglln,
Signeten, Zeichen, und zu allen Ihren Andern Nottdurften, und Zierlich-
keiten, wo sich daß gebühret, gebrauchen, und geniessen sollen und mögen,
Von aller menniglich ungehindert. Wir haben Ihnen
auch Von sondern Gnaden geben und Verliehen, daß
Sie und Ire Nachkommen fürbaßer ewiglich mit rothen
Wachs siegeln mögen.Und darauf so gebieten Wir Allen,
und jeglichen Unßern, und des Reichs Unterthanen und
getreuhen, in waß Würden, Standt, und Weeßen die seynt,
geistlichen, und Weltlichen, daß Sie die Vorgenante Abbt
und Convent und alle Ihre Nachkommen bey solchen
Wappen, und diser Unßer obgeschriebenen Gnaden und
freyheiten Ungehindert bleiben, Und Sie der gerührlich
Brauchen vnd Geniesßen lassen, alß lieb einen jeglichen sey
Unßer undt des Reichs schwere Ungnad zu Vermeyden.
Mit Urkundt dises Briefs Versiglet mit Unßer Königl. Maytt:
anhangenden Insigill. Geben zu Wien nach Christi Geburth
An. 1463""
In späterer Zeit Findet sich das Wappenbild von Neukloster mit der
Figur der Gottesmutter vermehrt, indem man diese entweder in einem
eigenen Schilde nebenan setzte, so zum Beispiel im Wappen des Abtes
Alexander Standthartner (1683-1707) aus dem Jahre 1693 (Wappen-
album der niederösterreichischen Landesverordneten), oder sie im oberen
roten Teile des Stiftswappens unterbrachte, wie dies im Wappen des
Abtes Anton Wohlfart (1801-1836) aus dem Jahre 1832 zu sehen ist
(Abb. 43), wodurch aber das goldene Kreuz in die Binde zurückgedrängt
wurde.
Diese eigenmächtige Vermehrung der Schildiiguren wird durch die
besondere Verehrung der Regina coeli von seiten des Zisterzienserordens
erklärlich.
Ahb.43.Zislerzienser-
stiftNeuklosterßßp)
4' Nach ciner Abschrift, die Abt Anton Wohlfart im Jahre x83: an das erzbischölliche Konsistorium
übermittelte.