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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 6 und 7)

 
Abb. 89. Hafnerkrug mit glasierter Mündung, 
Mittelalter (Burg Kreuzenstein) 
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Abb. go. Apothekerkrug, die lnnenwandung gla- 
siert, XV. Jahrhundert (Sammlung Figdor) 
medaillons mit den verschiedensten Marken, als Blütenzweige, Merkurstäbe 
mit Ankerfuß, Lilien, Kreuze etc., und nahezu alle die Buchstaben WK als 
Initialen des Krugbäckers. Entschieden haben wir es hier mit Erzeugnissen 
aus ein und derselben Werkstatt zu tun, deren Lage in der Bodenseegegend, 
vermutlich im geistlich Augsburgischen 
Gebiet von Kempten oder im vormaligen 
Vorderösterreich zu suchen ist. 
v1. DIE AUSSCHMÜCKUNG DER 
GEFÄSSE. 
Erst spät ist das Mittelalter zur Aus- 
schmückung einzelner Gefäßformen ge- 
schritten und hier wieder waren es in 
erster Linie jene Töpferwaren, welche 
als Trinkbecher oder als Vorratsgefaße 
ihre Bestimmung in unmittelbarer Nähe 
des Menschen fanden. Auf andere Zwei- 
ge des Gewerbes, wie beispielsweise auf 
die Fliesen- und Ofenkeramik, hat die 
Geschmacksrichtung der Jahrhunderte 
weit mehr Einfluß genommen, während 
die Gefäßkeramik ihre Formen aus sehr 
früher Zeit unverändert beibehielt und 
 
Abb. 9x. Hafnerkrug, die Außenwandung verziert 
mit aufsteigenden glasierten Blättern, Mittelalter 
{Burg Kreuzenstein)
	        
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