zwei Kellergeschosse angelegt,
welche durch Anbringung von
Lichtschächten, durchlaufenden
Lichtgräben und Fußbodenober-
lichten, sowie durch Anschluß an
die Zentralheizungs- und Lüftungs-
anlagen treffliche Eignung zurUn-
terbringung von Drucksorten und
Druckmaterial erhalten haben.
Das Gebäude ist in Ziegel-
mauerwerk ausgeführt. sämtliche
Decken, mit Ausnahme jener des
zweiten Kellers, die in Ziegel ge-
wölbt ist, bestehen aus armiertem
Beton mit einer zum Teil selbst
für Fabriksgebäude ungewöhnli-
chen Tragfähigkeit bis 2000 Kilo-
grammquadratmeter- Die B9" Der Neubau der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien. Aus dem
triebsräume sind mit fugenlosem Bureau des Direktors
Asbestboden, alle übrigen Räume
mit harten Brettelboden ausgestattet. Das Haus besitzt eine Niederdruckdampiheizung
mit vier Strebelgliederkesseln und einem Warrnwasserkessel. Den Anforderungen moderner
Hygiene Rechnung tragend, besitzt das Haus ein ausgedehntes Netz von Lüftungskanälen,
welche ihre Luft, im Winter vorgeheizt, im Sommer gekühlt, direkt aus dem Botanischen
Garten erhalten und für die Abfuhr der verbrauchten Luft sorgen. Die Beleuchtung
besorgen im allgemeinen Wolfram-Metallfadenlampen; für die Notbeleuchtung und die
Beleuchtung der Arbeiterstiege ist Gas vorgesehen. Für den Verkehr im Hause dienen
zwei Komrnunikationsstiegen: eine für den Verkehr der Parteien und Beamten und die
andere für den Verkehr des Personals. Jede Stiege besitzt ihr eigenes Eingangstor.
Außerdem sind ein Personen- und ein Lastenaufzug mit elektrischem Betriebe vorhanden.
Zum Aufziehen der schweren Maschinenteile ist im ersten Stock ein ausladender Kran
für 5000 Kilogramm vorgesehen. Die Verbindung mit dein Hauptgebäude stellt ein
unterirdischer Gang von zirka 50 Meter Länge und 2 Meter Breite her. Zwei kleine
Schrägaufzüge mit Handbetrieb dienen hier zum Transport kleinerer Lasten über die End-
rampen. Eine 64 Sprechstellen umfassende Haustelephonanlage ermöglicht die rasche
Abwicklung des Geschäftsverkehrs in den zwei Gebäuden.
Bei der Anlage des Hauses wurde auf günstige Licht- und Kommunikationsver-
hältnisse das Hauptgewicht gelegt. Es ist daher die Planeinteilung derart getroffen, daß
um die innere Lichthoffront in jedem Stockwerke konzentrisch ein breiter Gang führt, in
welchen sämtliche Türen und auch die beiden Aufzugsschächte einmünden, so daB der
Verkehr des Personals und der Lasten auf die einfachste und schnellste Weise sich abspielt.
Außerdem wurde es durch diese Anordnung ermöglicht, in dem ausgedehnten Gebäude
allen Räumen direktes Tageslicht zuzuführen. Die Widmung der einzelnen Trakte erfolgte
unter dem Gesichtspunkte, daß alle Arbeiten künstlerischen Charakters in der Nordfront
des Gebäudes ausgeführt werden, welche für diese Zwecke das günstigste Licht erhält.
Betritt man das Gebäude durch das Haupttor vom Rennweg aus, so gelangt man
zunächst in das geräumige, weißgehaltene Vestibül vor der Hauptstiege. Links vom
Haupteingang liegen Bureauräume, anschließend Wohnungen von Hausbediensteten,
unmittelbar neben der Arbeiterstiege eine geräumige Garderobe für das Personal und
weiters die Bureaus des Drucksortenverschleißes. Über die Treppe absteigend, gelangt
man in die zwei luftigen, vom Tageslicht erhellten Keller. In den ersten Keller mündet der
schon erwähnte unterirdische Verbindungsgang. Vom Vestibül gelangt man nun über
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