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linken Räume (Nr. 7x, 72) mit vorder-
asiatischen Teppichen geschmückt wurden.
Hier, im Waffensaal (Raum 72), hat man
auch zusammen mit den wappenartig de-
korierten türkischen die spanischen Tep-
piche untergebracht, die ja meist gleichfalls
heraldisch dekoriert sind. Die indischen
Teppiche fanden in der Nähe der indischen
Lackarbeiten, Holzschnitzereien und Mini-
aturen (Nr. 37) ihren Platz, und in zwei
Räumen, in dem Pfeilersaal (Raum 24) und
in der Säulenhalle (Raum 39), deren Archi-
tektur an den frühen Moscheetypus erin-
nert, brachte man Teppiche in der ur-
sprünglichen Weise als Bodenschmuck zur
Aufstellung, auch hier wiederum die persi-
schen von den vorderasiatischen trennend.
Gelegentlich hat man dann in Überein-
stimmung mit der Umgebung Teppiche als
Wandschmuck verwandt - einen seltenen
persischen Gebetsteppich inmitten persi-
scher Keramik (Raum g), türkische Ge-
betsteppiche bei den türkischen Stoffen
(Raum 79) - und vor allem die koloristisch
so wirkungsvollen sogenannten Polentep-
piche da aufgehängt, wo sie als Farben-
flecke besonders zur Geltung kamen.
Österreich-Ungarn verdankt die Aus-
stellung ihre wertvollsten und künstlerisch
bedeutendsten Leihgaben, vor allem auf
dem Gebiete derTeppiche. An der Spitze der
Leihgeber steht Seine Majestät der Kaiser
Franz Joseph, der die Gnade gehabt hat, ab-
gesehen von anderen wertvollen Stücken,
denSchönbrunnerjagdteppichzuüberlassen,
die piece de resistance der gesamten Aus-
stellung. Seine Durchlaucht der regierende
Fürst Johann von und zu Liechtenstein,
Fürst Schwarzenberg, Graf Karl Buquoy,
Graf Clam-Gallas, Graf Wilczek, der baye-
Abb. xo. Fragment eines persischen Tier- fische Gesandte in Wien Baron Tücher:
"PPiChS- XVI-Jahrhvndm {Nordböhmisßhß Herr Dr. Figdor, das k. k. Österreichische
Gewerbemuseum Remhenberg) Museum für Kunst und Industrie in Wien,
das Nordböhmische Gewerbemuseum in Reichenberg, das königlich ungarische