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Martin nicht in Syrien, sondern in einer Hofmanufaktur in der Nähe von
Konstantinopel gefertigt sein sollen. Der prachtvolle halbseidene Gebets-
teppich Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph mit zarter Blumenborte
(Nr. 155), die sich in anderer Farbengebung aufdern ähnlichen, gleich schönen
Stücke des Berliner Kunstgewerbemuseums (Nr. 156) wiederholt, ist ebenso
wie dieser im Wiener Werke (I, Taf. 14) und in Bodes Handbuch (Abb. 49)
schon veröffentlicht wor-
den. Ähnliche, in Wolle
geknüpfte Exemplare hat-
tenBaron Tucher (Nr. 160)
und Fürst Liechtenstein
(Nr. 15g) ausgestellt.
Mit Damaskus als Aus-
fuhrort hat Wilhelm Bode
eine Gruppe von vorder-
asiatischen Teppichen in
Verbindung gebracht, die,
gleichfalls in Seide oder
in der seidig glänzenden
Angorawolle geknüpft, als
Damaskusteppiche nach
Europa, vor allem nach
Venedig, exportiert wor-
den sind, und die Bode mit
jenen geometrisch gemus-
terten, starkfarbigen Tep-
pichen identifiziert, die wir
auf Bildern venezianischer
Meister des XV. Jahrhun-
derts, eines Carpaccio und
anderer, häuEg darge-
stellt sehenff Einen kleinen
Wollteppich der Art hatte
_ _ _ _ das Kaiser Friedrich-Mu-
Abb. 18. Fragment eines indischen Teppichs, XVII. Jahrhundert _ _
(Mnleunjenmparjg) seum in Berlin (Nr. 169),
einen sehr großen, gleich-
falls in Wolle geknüpften Herr Simonetti in Rom (Nr. 167) gesandt; aber diese
und ein paar andere aus dem Besitze von Herrn Salvadori in Florenz (Nr. 168),
Baron Stuers in Paris (Nr. 171) und der Herren Weise und Matthieu in Kon-
stantinopel (Nr. 170) wurden in den Schatten gestellt durch einen pracht-
vollen großen Seidenteppich aus dem Besitze Seiner Majestät des Kaisers
Vergleiche die erwähnte Besprechung des Martinschen Teppichwerks in den Monatsheftenfür Kunstwissen-
Schaft, wo Bode „Auszüge, betreffend orientalische Teppiche aus venezianischen Nachlaßiriventaren" verötTent-
licht, die auf das noch nicht ausgeschöpfte reiche Quellenmaterial zurückgehen, das der verstorbene Dr. Ludwig
gesammelt hat, und das sich im Kunsthistorischen Institut in Florenz befindet.