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Die spätere persische Keramik, die der Saüwidenzeit (1502-1736), kam
in charakteristischen Beispielen zur Anschauung. Von der im XVI. bis
XVII. Jahrhundert neu auflebenden Lüstertechnik sowohl, wie auch von den
Fayencen mit Blaumalerei waren vor allem aus der Sammlung des Freiherrn
von Schacky und des Ethnographischen Museums in München Beispiele in
reicher Menge vorhanden. Naturalistische Blumen- und Arabeskenmuster in
Abb. 53. Teller mit Lüstermalerei, Valencia, um 1500 (M. Stora, Paris)
Verbindung mit direkten Nachahmungen chinesischer Motive sind für die
Dekoration dieser dem Frittenporzellan gleichenden, durchscheinenden
persischen Fayence charakteristisch. Der in Abbildung 50 wiedergegebene,
aus der Sammlung Walter Schulz stammende Teller des Leipziger Kunst-
gewerbemuseums, ein Fehlbrand (Nr. 1345), ist wegen der flotten Zeichnung
des Segelbootes und des wirkungsvollen Randmotivs unter der etwas ein-
förmigen Menge dieser Gattung besonders hervorzuheben. Auch die Fliesen-
dekoration jener Zeit, aus quadratischen Fliesen zusammengesetzte Bruch-