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Restaurierung der Fliesenwände in Hellbrunn Bezug haben. Das hochfürst-
liche Hofbauamt berichtet am 20. März 175g: „Demnach bey dem gewöhn-
lich all Jahr vornementen Augenschein der sich ereisserten Reparationen in
Lustorth Hellprunn unter anderm auch jene sich gewisen, welchergestalten
hindter der sogenannten Abgottsgrota an denen Seitenwänden daselbst mit
klein und gresseren verschidenlich färbigen P5ästerln eingelegt groß und
kleinen Feldln wegen der vermuthlichen Feuchtigkeit halber viele tausend in
selben würcklichen abgestanden, dann die gemacht und eingelegte Feldln
schallenweich von der I-Iauptmauer sich herdan gelassen, auch teils völlig
abgefallen und mithin unentperlich das Übrig Rogle abgenommen, die ver-
trenkt und durchgetrenkte Mauer abgepeckt und also auf's Neue angeworfen,
in selben die besagte Feldln aufgezogen und mit gleichen Pßästerln eingelegt
in vorig und alten Standwiderumben hergestellet werden müssen." Gezeichnet:
Johann Elias von Geyer, Oberstbaucommissarius. Die Überschläge lauten:
„Überschlag, was zu dem hochfürstlich Lustschloss Hellbrunn in dem Grotten-
werk das Tausend groß und kleine, gelb, weis, blau und meergrüne glasierte
viereckigte Steindl betragen möchte. Das 1000 untereinander per 5 5., mithin
22.000 per IIO 5." Gezeichnet: Martin Dreyer, Hof- und burgerlicher Hafner-
meister alhier. Weiter der Überschlag des Stockhathorrs Benedikt Zöpf in
Salzburg: „Erstlich
in der kleinen Krot-
ten vier große Felder
samt Einfassung und
Pflasterln darein zu
setzen kommt eins
per 8 5., mithin 32 5.
Wiederum zehn Fel-
der von denen Mitt-
lern, so obige Arbeit
vonnötenkommteins
auf 4 5., mithin 4c 5.
Mehr acht kleinere
Felder vor jedes
Stück 3 5., mithin
24 5." Die I-lofkam-
mer bewilligte am
20. April 175g diese
Kosten. Über ähn-
liche Reparaturen in
der Gabrielskapelle
ist nichts vorhanden
und dürfen wir da-
her annehmen, daß
_ Abb. 12. Buntglasiene Tonschüssel. österreichische Alpenländer, Mitte des
UHS dOft das MOSRIk XVI. Jahrhunderts (Sammlung des Verfassers)