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Friedrich abgedruckt hat, leider ohne das Datum anzugeben:
„Die von Johann Friedrich Sichart gethane Anzeig, Innhalts
dessen und selbiger Beilage, die aus Meissen anhero gebracht
und nach Venedig bestimmt gewesene Weisse Porcellain-
Erde, vor diszmalen denen hiesigen Eigenthümern überlassen
seye - fürs künfftige aber keine mehr ausgeführt werden
sollte, Soll man denen Interessenten vorhalten etc. . . .1. C.
Ebner, Depp. zur Porcellainfabrique. Burgerm. jun." Vermut-
lich ist das in Abbildung I0 wiedergegebene Fragment, das ich
im Schutt der Fayencefabrik fand, als Nürnberger Porzellan
zu betrachten. Kleine ringförmige Wunden in der Glasurepidermis, die sich
aus einer fehlerhaften Mischung erklären, lassen darauf schließen, daß wir
hier ein Versuchstück vor uns haben. Die Marke ist eine Nachahmung
der Meißener Schwerter Charakteristisch sind die Knötchen an den
kurzen Winkelarmenf
Bei den Fayencetassenscherben kommen unter anderem noch folgende
Dekore vor: auf blauem Grunde gelb gemalt ein Band mit schrägem Linien-
gitterwerk und zwei Randlinien; auf weißem Grunde zwischen blauen Doppel-
linien ein daumenbreites Band mit blauer Zickzacklinie, deren Winkel blau
schrafliert sind, so daß die Schraffuren der jeweils ineinandergreifenden
Dreiecke senkrecht zueinander laufen; auf kleisterblauem Grund eine blaue
Wellenlinienranke mit abzweigenden blauen Kleeblättem - das Kleeblatt
findet sich auch auf dem Knopfe des wie die Untertasse, Abbildung II, blau
dekorierten Deckels, Abbildung 12 -, beziehungsweise schmalen halbpal-
mettenartigen Fächerblättern ; auf weißem Grund Streublumen: an gegabeltem
und geschlängeltem Manganstiel, der mit vier kurzen grünen Pinselstrichen
beblättert ist, sitzt die Blüte in Seitenansicht, gebildet aus vier entweder
blauen oder orangefarbenen Winkelstrichen, die um einen grünen Mittelpunkt
im Halbkreis angeordnet sind; auf zitrongelbern Grund Vergißmeinnicht-
Streublumen, bestehend aus fünf stecknadelkopfgroßen Flecken mit Orange-
mittelpunkt an geschlängeltem Manganstiel, der mit vier kurzen
grünen Pinselstrichen gegenständig beblättert ist; bei einem anderen
Scherben dieses Musters fehlt die Orangemitte, die fünf blauen
Blütenpunkte erscheinen infolge der etwas dunkleren Färbung des
Grundes blaugrün und die vier grünen Blättchen sind durch
Kreuzung zweier Pinselstriche gebildet.
Die in Abbildung 13 wiedergegebene Untertasse ist
mangan und blau gemalt. Die Zackenumrahmung des
Mittelflecks, die zwiebelartigen Bälle, die Sternchen und
Abb. 15
"' Das Ergebnis der chemischen Untersuchung einiger unglssierte-r
weißer Scherben, die zwar porös und nicht versintert, aber anscheinend
kaolinhalzig sind, steht noch aus. Abb. 16