MAK

Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 10)

 
W-Marke trägt. Die gekrümmten Blätter, die hier die 
manganschraffierte Mitte der großen Blüte umklam- 
mern, sind mattzitrongelb mit orangefarbener Innen- 
zeichnung, die dunkeln Tropfenflecke, zum Beispiel 
an dem kaulquappenartigen Ornament neben der 
großen Blüte, und die Blätter der Rosette am Rande 
sind blau, die übrigen wieder zitrongelb und der Punkt 
darin orange, die großen Flecken, die auf dem schraf- 
fierten Teil aufsitzen, sowie die spitzigen Blätter sind 
malachitgrün. Wenn die Glasur dieses Fragments 
mager ist und das Mangan und Orange stellenweise 
etwas rauh, so wird man das nicht ohneweiters als 
typisch für die Arbeiten des Nürnberger Malers W 
ansehen dürfen, da es sich hier um Ausschußware 
handelt. Ganz ähnlich im Dekor, aber vorzüglich in der Glasur und in blas- 
seren Scharffeuerfarben ausgeführt ist das kleine Bruchstück einer Unter- 
tasse, Abbildung 15. 
Eine kleine braune Marke N, die man wohl eher auf einen Maler, viel- 
leicht Kaspar Neuner, als auf den Ortsnamen beziehen wird, findet sich auf 
dem glasierten Boden einer Tasse, von der die Glasur im übrigen abge- 
sprungen ist, weil sie - ein bei den verworfenen Stücken häufiger Fehler - 
in ihrer Zusammensetzung nicht das richtige Kohäsionsverhältnis zu dem 
Ton hatte. Von dem Buntmaler F rührt eine Tasse her mit Scharffeuer- 
dekor sowie ein kleines Stück einer Platte mit verbranntem Mangan. 
Der dreieckige Scherben, Abbildung IÖ, ist in blassem Scharffeuerman- 
gan mit zwei verschlungenen C signiert  Die beiden Bogenlinien sind 
ziemlich breit und leicht mit dem Pinsel gezogen; Man 
möchte Anstand nehmen, diese Marke für nürnber- 
gisch zu halten. Es wäre ja möglich, daß die Platte gar 
nicht am Ort hergestellt war. Vielleicht gehörte sie zur 
Mustersammlung der Manufaktur? Aber diese Erklä- 
rung wird hinfällig, wenn man die Blätter 
der Rosettenblüten betrachtet. Das Gelb 
ist dermaßen rissig aus dem Brande ge- 
kommen, daß es sich nur um ein verwor- 
fenes Stück, nicht um ein Vorbild handeln 
kann. 
Einer der in Abbildung 17 wiederge- 
gebenen Scherben trägt am Bruchrand 
die vielleicht unvollständige Mangan- 
marke g. Die gestrichelte Zeichnung und 
das wurmartige Band in den großen Blüten 
ist mangan wie alle Konturen, die Schnecke  . 
darin gelb; die kleinen dreilappigen Blüten Abb. 19 
Abb. 18 
 
 

	        
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