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tigung ausser dem Bereiche der individuellen Möglichkeit liegt,
wird er, die Unfruchtbarkeit und Erfolglosigkeit seiner Mühe
einsehend, von einem Vorhaben abstehen, dessen Erfolg gerade
zu illusorisch ist.
Wenn wir, auf specielle Fälle übergehend, uns die Frage
vorlegen, ob die österreichische und deutsche Industrie fähig
sind, ihren Export nach Egypten zu erweitern, können wir mit
gutem Gewissen diese Frage bejahen, müssen aber dieses Ja
von einigen Bedingungen abhängig machen.
Wir geben dieselben wie folgt hier an:
1. Uniformität in den kaufmännischen Usancen.
2. Beschränkung des Gewinnsatzes, um die damit im Zu
sammenhang stehende grössere Ausdehnung des Consums her
beizuführen.
3. Billigere, reichlichere Capitalien und Berücksichtigung,
resp. Ausnützung des Principes der Theilung der Arbeit.
4. Reicherer und öfterer Wechsel in Form, Mode, Dessin etc.
mit besonderer Berücksichtigung des Geschmacks der Consum-
länder, für die gearbeitet wird.
Wir wollen nun jeden dieser vier Punkte einer kurzen Be
sprechung, beziehungsweise Erörterung unterziehen.
Obenan, als Act 1, steht die Uniformität der kaufmännischen
Usancen des Handels. Zur Erleichterung des Handelsverkehres
wurde es allseitig als wichtig anerkannt, eine vollständige Ein
heit im Münz-, Muss- und Gewichtswesen anzustreben, und wir
sehen desshalb die meisten Staaten, wenn auch langsam, das
Decimalsystem adoptiren.
Die erwähnte Usancen-Uniformität wäre von beinahe eben
so hohem Werthe, da hiedurch bei den betreffenden Operationen
eine, grossen Vortheil bietende Einfachheit erreicht werden
würde.
Wir verkennen die Schwierigkeiten nicht, die sich diesem
Projecte entgegenstellen, ja wir sind von der Unausführbarkeit
desselben überzeugt, insolange nicht die oben berührte Einheit
von Münze, Maass und Gewicht überall factisch Platz gegriffen
hat. Ist diese einmal in Kraft, dann sind auch der Herstellung
der Gleichheit der commerciellen Usancen fast alle Wege ge
ebnet, und die Ausführung leicht ermöglicht. Bis dahin aber