nur in Steyr selbst und
im oberösterreichischen
Landtage verständnis-
volle Zustimmung; als
das k. k. Ministerium für
öffentliche Arbeiten im
Januar 1908 seine För-
derung in bestimmte
Zahlen gekleidet, war
endgültig entschieden,
daß der altberühmte
Eisenort neben seiner
k. k. Fachschule und Ver -
sucbsanstalt für Eisen-
und Stahlindustrie auch
ein eigenes, davon ganz
unabhängiges Meister-
atelier für Stahlschnitt
erhalte. Nicht um eine
Schule im herkömmli-
chen Sinne konnte es
sich ja handeln. Die
Züchtung allzu zahlrei-
cher Jünger hätte das
Unternehmen von vorn-
herein unmöglich ge-
macht. Doch sollte ein
bis zwei Schülern Gele-
genheit geboten werden,
im engsten persönlichen
Anschluß an den Leiter
Aus dem Fachkurse für Textilzeichner in Wien. Entwurf für einen Dekorations- unter seniler Muiwlrkung
mm von Fmm schob" und Aufsicht sich aus-
zubilden, andrerseits sei-
ner eigenen Tätigkeit erst recht die vollste Entfaltung zu ermöglichen. So wurde ein
merkwürdiges Haus notwendig, an dessen liebevoller Ausgestaltung Steyrer Firmen (für
Bau- und Zimmermeisterarbeit, Bautischlerei, Steinmetz- und Spenglerei, Öfen und so
weiter), Linzer (für Inneneinrichtung, Stukkatur und Malerei), Wiener, wie Lobmeyr,
Wahliß, Karl Geylings Erben, Philipp I-Iaas 8: Söhne und andere, mitgewirkt haben.
Für den Architekten kann man sich keine eigenartigere Aufgabe wünschen. Sie
lockte zu einem freiwilligen Wettbewerb, aus dem der Obmann-Schüler Alfred Rodler
als Sieger hervorging. Im Jahre 188i in Lemberg geboren, seit 1888 in Wien ansässig,
hat der heute an der k. k. Staatsgewerbeschule des ersten Bezirkes als Professor wirkende
Architekt die Wiener Technische Hochschule absolviert und sich als Schüler des Ober-
baurates Ohmann an der Kunstakademie den Hansen-Preis geholt. Das Meisteratelier ist
sein erster Bau.
Glücklich dem Abhang angepaßt, der sich zum Flußlauf hinabzieht, mit peinlichster
Beobachtung aller Raum- und Lichtbedürfnisse ist hier eine glückliche Verbindung
von Schule und Wohnhaus, von Werkstätte und Kunsthcim entstanden. Um die als
gemeinsamer Speisesaal dienende Halle mit eingebauter Stiege legen sich die Wohn-
räume des Meisters und die freundlichen Arbeitssäle mit dem Maschinenraum, genau
nach den Angaben Blümelhubers; im Oberstock die wohnlichen Stuben seiner Schüler,