Abb. 5. Stuckplafond mit Freskomalereien im Engelsaal des Neubaues zu Salzburg. Elia Caslello zugeschrieben
Fliesen vor sich ging. Es war das Hafnerhaus 63 der Steingasse, alte Nummer
40x. Ein Wohnraum in diesem Hause war mit derartigen Blättchen ausgelegt.
Als mit ihrer Entfernung begonnen und ein Teil hiervon dem Direktor
Dr. Alexander Petter für das Salzburger Museum angetragen wurde, hat
es dieser gewissenhafte Forscher nicht unterlassen, sofort eine Skizze der
Fliesenmusterung anzufertigen. Aus dieser geht hervor, daß unter der Zimmer-
decke eine doppelte Bordüre aus blauen und gelben, und unter diesen eine
solche aus weißen quadratischen Fliesen lief; grüne wieder bildeten die
eigentliche Einfassung der sonstigen Austäfelung der WandHächen, die über-
einstimmend mit jenen der Gabrielskapelle, aus weißen, blauen und gelben
Rauten zusammengesetzt, ein Rhombenmuster bildete. Hätte Dr. Petter
nicht jene Aufzeichnungen gemacht, so wäre es kaum möglich geworden, die
im Besitze des Grafen Wilczek befindlichen und im Salzburger Kunsthandel
erworbenen Fliesen, deren engere Provenienz bisher unbekannt war, nun-
mehr als die des Hafnerhauses in der Steingasse zu erkennen (Abb. 10). Ich
danke dies dem Kustos des Museums in Salzburg, Herrn Haupolter, welcher
mir mehrere Blätter mit auf die Gabrielskapelle Bezug nehmenden Notizen
überließ und unter denen sich auch die mir so wichtige Skizze von der Hand
Petters vorfand.
Das I-Iafnerhaus Nummer 63 in der Steingasse wird bereits im Jahre 1444
genannt. Es gehörte damals dem Ziegelmeister Hanes. Im Jahre x 500 erwirbt