Abb. 6. Stuckplafond mit Freskomalerzien im Neubau zu Salzburg. Eli: Castello zugeschrieben
es sein Sohn Georg, 152g sein Enkel Andrä und 1535 sein Urenkel Caspar.
Sie beschäftigen sich nicht ausschließlich mit der Herstellung von Mauer-
ziegeln, sondern auch von Fliesen, wenn auch unglasierten, für den Boden-
belag. Daher hießen sie neben „Ziegler" und „Ziegelmeister" auchHafner, so
ausdrücklich der Ziegelmeister Georg, von dem es 1500 hieß, daß er ein
„gigkitzet hafner", das heißt ein stotternder I-Iafner sei. Wir sehen also im
Hafnerhaus des Zieglers l-Ianes eine sehr alte Erzeugungsstätte für Fliesen.
Im Jahre 1552 folgen die Erben nach Caspar, 1553 der Hafner Virgil
Matseer und 1564 die Witwe Margarete Matseer in den Besitz des Hauses.
Madlena, die Hafnerin, verkauft es im Jahre 1588 an das Spital. Weiter
folgen dann als Eigentümer: 1589 Hafner Jörg Poschinger, 1600 am
4. Oktober Hofhafner Georg Aigenstueller (seit 1585 Meister), 1603 am
7. Oktober Hafner Hans Khop (seit 1594 Meister) und schließlich im
Jahre 1635 Hafner Georg Paembhöckl.
Die Idee, die Rohziegelwände der Kapelle zum heiligen Gabriel mit
bunt glasierten Tonfliesen zu verkleiden, stammt wohl von dem Schöpfer
des Baues, dem als „artis mosyaci plasmator" gerühmten Elia Castello.
Auf einen Entwurf von seiner Hand gehen die bereits erwähnten Einfas-
sungen_ der Apsisfenster zurück. Man vergleiche das dort in Mosaik mit
geschnittenen Rändern hergestellte Rankenwerk, für welches jede Fliese
separat entworfen, geschnitten und glasiert werden mußte, mit jenem in
Stukko ausgeführten im Engelsaal und im Saal der Tugenden des Neubaues in
Salzburg (Abb. 6, 8 und 9). Castello hat sein Werk nicht in der Vollendung