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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 11)

v1.1 
des Benediktinerordens: in Blau ein goldener Dreiberg, auf dem ein gol- 
denes Patriarchenkreuz aufgepflanzt ist, über dessen Pfahl das Wort „PAX" 
in goldenen Lettern läuft (Abb. 20). Das Wappen des Papstes Gregor XVI. 
(1831-1846), aus dem Geschlechte der Cappellari, der vor 
seiner Wahl dem Orden der Kamaldulenser zugehört hatte, 
enthält in der vorderen Hälfte des Schildes das Wappenbild 
dieses Mönchsordens: im blauen Feld ein goldener Komet 
über einem ebensolchen Kelch mit dem Blute Christi, auf dem 
zwei trinkende, weiße Tauben sitzen (Abb. 21). 
Dem Papste zunächst stehen in der römisch-katholischen 
Hierarchie die Kardinäle", aus deren Kollegium stets der Papst 
gewählt wird. Den Kardinälen verlieh Papst Innozenz IV. im 
 
Jahre 1245 den roten Hut. Der Kardinalshut trägt heute beider- Alälmli, 51:25! 
seits je fünfzehn rote Fiocchi (Quasten) (Abb. 22). Während (1759417703115 
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der Sedisvakanz, das heißt in der Zeit vom Tode eines Papstes ä: Gasäneem, 
bis zur Thronbesteigung des Nachfolgers, führt der Kardinal- vormalsdemFra-w 
kämmerer (Camerlengo) die Regierung und setzt das päpstliche ziskaxggiä" 3"" 
Banner, einen rot und gold gestreiften Schirm (S. Cono- 
peum), vor dessen Stock sich die päpstlichen Schlüssel kreuzen, über seinen 
mit dem Kardinalshut geschmückten Schild (Abb. 23). Dieses Wappenbild 
zeigen auch die während dieser Zeit geprägten Sedisvakanzmünzen. Ein 
ähnliches Banner in Form eines Schirmes, nur noch mehr zeltartig, beschreibt 
Ulrich von Reichenthal in seinem „Konzilium von Konstanz", Augsburg, 
1483: „Nun ist czewissen das man einem bapst so er überland reiten will ein 
sölichen Hut vorfürt. vr"1 fürt in ein starker gewappeter man auff einem 
weissen ross verdeckt mit einem rotten tuch gesprengt mit gold. vnd der ist 
rot vnd gel . . ." (Abb. 24). 
Die Kardinalerzbischöfe stellen hinter den Schild ein doppelarmige s 
die Kardinalbischöfe ein einarmiges Kreuz. 
Die Patriarchen führen wie die Kardinäle 15 Fiocchi auf jeder Seite 
ihres Hutes, doch ist dieser nicht rot, sondern grün gefärbt, die 
Schnüre und Quasten mit Gold durchflochten (Edikt der 
S. Congr. Ceremon. 3. November 1826). Hinter ihren Schilden 
steht ein doppelarmiges Kreuz (Abb. 25). Der Patriarch von 
Jerusalem, der zugleich auch Großmeister des Ordens vom 
heiligen Grabe zu Jerusalem ist, unterlegt seinen Schild noch 
mit dem roten Jerusalemer Kreuz, ein von kleinen Kreuzen 
bewinkeltes Krückenkreuz (Abb. 26), das, golden im silbernen 
Felde, das Wappen des vormaligen Königreichs Jerusalem Am, „,_ HPS, 
gewesen ist PiusVIl.(18oo bis 
Nun folgen im Range zunächst die Primaten, doch Führen gilßjhfejjjlgj; 
diese keine speziellen heraldischen Insignien, sondern nehmen Chiaramonrenror- 
mals dem Bene- 
"' Die Kardinäle rangieren gleich Prinzen von Geblilt, und zwar nach den Mitgliedern diklinßfßfden in- 
gehörig 
 
souveräner Häuser. 
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