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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 11)

Der Erzabt gebraucht die- 
selben Insignien wie der Bischof, 
weil er bischöflichen Rang be- 
sitzt und exemt ist, nur fehlt in 
seinem Wappen das Vortrage- 
kreuz (Abb. 45). 
In den Wappen der geist- 
lichen Dignitäre der alten Zeit, 
bei Bischöfen, Äbten und so 
weiter, iindet sich sehr häufig 
nebst dem Pedum auch noch 
ein blankes Schwert hinter den 
Wappenschild gelegt, ein Zei- 
chen, daß sie in ihren Territorien 
die hohe Gerichtsbarkeit aus- 
übten. Das Schwert versinnlicht 
den Blutbann, die Gerichtsbar- 
keit über Leben und Tod ihrer 
Untertanen. 
Die Würdenträger des päpst- 
lichen Hofes benutzen in ihren 
Abb. 34. Wappen des Fürstbischofs von Bamberg, Johann Wappen ebenfalls bequastete 
Georg Zobel von Giebelslatt, gezeichnet von jost Amman. Hüte,  ihre Rangstenung 
1580, auf dem Titelblatt der „Bambergischen Peinlicher: Halß- 
gerichts-Ordnung". -- Persönliches Wappen des Bischofs: markiererh In den Wappen der 
In Silber ein roter Pferdekopl Pfälaten der päpstlichen Kai-n- 
mer (Vize-Camerlengo, Auditor, 
Schatzmeister und Obersthofmeister) erscheint ein violetter Hut mit je zehn 
roten Fiocchi an den Seiten, während die Apostolischen Protonotare nur 
je sechs Fiocchi besitzen. Die Hausprälaten, Geheimen Kämmerer und 
Geheimen Kapläne führen ebenfalls einen violetten Hut, aber mit je sechs 
violetten Fiocchi, während die Ehrenkämmerer und Ehrenkapläne nur je 
drei Fiocchi von violetter Farbe besitzen. (Die Lauretanischen Canonici 
führen denselben Hut wie die Ehrenkapläne.) Die 
„Protonotare titulares" setzen einen schwarzen Hut mit 
je drei schwarzen Fiocchi über ihren Wappenschild. 
Die Kathedralkirchen, die Domkapitel, die Prop- 
steien und deren Vorsteher, die Pröpste, ebenso die 
Kollegiatstifte, die sich aber in den meisten Fällen mit 
einfachen Siegelbildern begnügen, führen ebenfalls 
 
Worms und andere den Fürstentitel, der Bischof von Würzburg nannte sich 
 
"Herzog von Franken". - Als die Fürsten Hohenlohe-Waldenburg in ihrem 
Reichsfürstendiplom vom 14. August 1757 in einem Herzschildcben das Wappen Abb. 35. 
deslierzogturns Franken zugeteilt erhielten, erhob sofort der Bischof von Würz- Erzbischof. Grüner Hut 
burg 1760 energischen Protest vor dem Reichshofrat und erzielte die Zurück- mit beiderseits zehn grü- 
nahme dieses Diploms und die Änderung des Wappenbildes (r75r). nen Fiocchi
	        
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