Die weiblichen Kongregationen sind fast nicht
mehr zu zählen, so viele sind im Laufe der Zeit,
besonders in unseren Tagen, entstanden.
Zu den Kongregationen gehören auch die
religiösen Institute, wie die Schulbrüder, Marien-
brüder und so weiter.
Die Orden und Kongregationen unterstehen
je einem General, bei den Ritterorden Großmeister
genannt, dem die einzelnen Ordenshäuser oder
die Provinzen untergeordnet sind. Die Ordens-
generale führen einen schwarzen Hut mit je sechs
schwarzen Fiocchi auf jeder Seite (Abb. 51) mit
AusnahmedesGeneralabtesderPrämonstratenser,
der dem Ordenskleide gemäß den Hut und die Abb. 4a. Bistum Linz
Quasten in weißer Farbe über seinen Schild setzt.
Die regulierten Chorherren und Mönchsorden, die oft reich fundierte
Stifte ihr eigen nennen, an deren Spitze Pröpste oder Äbte stehen, führen
für jedes Stift ein eigenes Wappen, die jeweiligen Äbte, respektive Äbtis-
sinnen und Pröpste ein persönliches Wappen.
Im alten deutschen Reiche waren sehr viele Abteien reichsunmittelbar,
manche auch gefürstet, wie zum Beispiel Fulda, Kempten, Murbach, Lüders,
Berchtesgaden, Weißenburg, Corvey, Stablo und so weiter. Auch einige
der Frauenstifte besaßen fürstlichen Rang, so Essen, Quedlinburg, Herford,
Gandersheim, Ober- und Niedermünster und so weiter. Der Abt oder Propst
eines Stiftes führt einen schwarzen Hut mit je drei schwarzen Fiocchi an den
Seiten, besitzt er das Recht der Pontifikalien, auch Mitra und Stab" (-Abb. 52).
Die Abte der Prämonstratenserstifte benutzten weiße Hüte mit weißen
Quasten. Auch die Ehrenäbte führen den Hut mit drei Fiocchi auf jeder Seite.
Die Abbildung 53 bringt das Wappen einer steirischen Propstei aus
Zacharias Bartschs Steiermärkischem Wappen-
buch, 1567, um als Beispiel für die oft eigenartige
Entstehung eines geistlichen Wappenbildes zu
dienen. Im Jahre 1445 war von
dem Bürger und Amtmann zu
Rottenmann Wolfgang Dietz
ein Augustiner-Chorherrenstift
dortselbst gegründet worden,
das im Jahre 1785 vom Kaiser
' Führt der Abt die Regierung über
zwei oder mehrere geistliche Stifte, so benutzt Hi ii M, i
man im Wappen, der Sachlage entsprechend, i i iiiiäii
zwei oder mehrere hinter den Schild gestellte h i " l
Pedums. Die Mitra kommt in einem solchen i
Fall in die Mitte, die sich kreuzenden Pedums '
Abb. 47. Alle Domltirche ihr zur Seite, bei drei Pedums, das eine senk- Abb. 4B. Dompxopst und Dompropstei
zu Linz (1784) recht durch die Mitra gesteckt. zu Sankt Stephan in Wien (1516)
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