MAK

Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 12)

Die Kunst des Gefäßbildens 
ist durch fabriksmäßige Aus- 
beutung und Wiederholung guter 
Grundformen leider sehr oft auf 
Abwege gedrängt worden. 
Wenn eine gedankenarme 
Produktion durch empündungs- 
lose Hände geübt wird, geraten die 
besten Traditionen in Verfall. Das 
zeigt sich besonders dann, wenn 
edles Material in Verwendung 
kommt. Das silberne Tafelgerät, 
die Pokale und Becher für sport- 
liche Preise oder andere festliche 
Zwecke werden nur allzu oft trotz 
eines relativ großen Aufwandes 
von Geldmitteln erschreckend ta- 
lentlosen Kräften überlassen. 
Auch auf diesem Gebiet ent- 
hält die Ausstellung manches gute 
Stück. das zeigen mag, was aus 
diesen Aufgaben gemacht werden 
kann. So ist der von O. Dietrich 
ausgeführte Silberpokal, von Pro- 
fessor Delavilla entworfen, ein 
 
Lederband mit Handvergoldung, entworfen von johanna _ __ 
Poller-Hollmann, ausgeführt von Karl Poller felnes PrunkStuCk von edler Fonn, 
das jedem banalen Ornament aus dem Wege 
geht und trefflich dem Material entspringt. 
A. Friedmann stellt gute getriebene Silber- 
arbeit aus; darunter einen vergoldeten Tafel- 
aufsatz nach Entwurf von Bolek, der in feiner 
Weise Elfenbeinfüße einem gut proportio- 
nierten Aufbau einfügt. Derselbe Künstler hat 
für A. Pollak ein Teeservice entworfen, das 
geschnitzte Ebenholzgriffe dem Glanze des 
glatten polierten Silbers entgegenstellt. Die 
Formen zeigen in ihrer Einfachheit und ge- 
schmackvollen Bildung eine tüchtige moderne 
Verarbeitung antiker Motive. J. C. Klinkosch 
steht in althergebrachtem Kontakt mit den 
überlieferten Formen. Wenn die Gefäße so 
groß werden wie Palmenkübel, so muß die 
 
_ _ _ Anhänger, Platin, Brillanten, ausgeführt 
Einfachheit der Form besonders weit gehen, von Anton Heldwein
	        
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