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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 12)

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edelsten Handwerk die feinste und höchste Geschmacksbildung beigesellt 
werden muß - und leider erfreuen sich gar viele noch immer daran, wenn 
der Geldwert des Schmuckes durch Häufung, Glanz und Größe der Edel- 
steine zur Schau getragen wird. Tüchtige Arbeit in Form und Farbe ist alles - 
der materielle Wert 
des Materials bedeu- 
tet unendlich wenig 
auf dem Gebiete des 
Kunsthandwerks. 
Und der Aufgabe 
des Schmückens, dem 
dekorativen Zwecke 
genügt auch das ein- 
fachsteMateriaLwenn _ _. 
es in seiner Erschei- - -' 
nung reizvoll ist. Das 
sieht man so recht j".- 
dort, wo die moderne 
Kleidung durch einen 
Schmuck aus Glas- 
perlen bereichert wird. 
Hiersinddiehoch- 
entwickelten Kultur- 
menschen wieder bei 
den primitivenVölker- 
schaften in die Schule 
gegangen. Einst ha- 
ben die europäischen 
Händlervondennord- 
amerikanischenIndia- 
nern kostbare Felle 
gegen scheinbar wert- 
lose Glasperlen einge- 
tauschLWas aber die- 
se urwüchsigen, von 
einem naiven Kunst- 
trieb geleiteten Stäm- 
me aus dem gering- 
wertigen Glasmaterial 
Halskette, Gold mit Edelsteinen (Geschenk Seiner Majestät des Kaisers an die 
Kindlhiiuerin im Naiftale bei Meran), entworfen und ausgeführt von A. E. Köchen 
und oft auch aus dem Metall wertloser Blechbüchsen und aus Muscheln zu 
ihrem Körperschmuck zusammengefügt haben - das wird heute von den 
Museen und Sammlern der Vereinigten Staaten und auch Europas wieder 
mit schwerem Golde zurückgekauft. Diese Ketten, Gürtel, Taschen der 
primitiven Völker gaben die Anregung, ähnlich wie es die Biedermeierzeit 
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