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Volltext: Officieller Ausstellungs-Bericht - Die Universitäten (Gruppe XXVI, Section 5)

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Dr. Wilhelm Hartei. 
chifchen Alpen). — Venediger Gruppe, Typus der alpinen Gneifsformation und 
der Querthalbildungen in den Tauern. — Ausficht von den „Rofszähnen“ in das 
Gebiet des oberen Faffathales mit der Vedretta Marmolata, Charakterbild der 
Melaphyr- und Dolomitformation Südoft-Tirols. — Obervintfchgau mit dem Ortler 
dock, nach der Ueberfchwemmung und den grofsen Schuttablagerungen im 
Jahre 1855 aufgenommen. — Die G’fchlöfslkirche unfern demGofaugletfcher, einer 
6000 Fufs hoch gelegenen Kalkhöhle, durch die rafch fortfehreitende Abbröck 
lung des Gewölbes dem vollftändigen Einfturze und der fchliefslichen Umwandlung 
m eine Keffel- oder Dolinenbildung entgegengehend. — Die Wiesalpe auf dem 
Dachftem-Plateau, ein alterMoränenboden. — Ein Karrenfeld nächft der Wiesalpe. 
Eine Zirbengruppe auf dem Dachftein-Plateau, Vegetfitionstypus aus der 
oberften Zone des alpinen Baumwuchfes. — Das Dachftein-Gebirge vom Sarftein 
(63001'ufs) bei Hallftatt aus gefehen. Das letztgenannte Bild, eine panorama- 
tifche Anficht von faft 1 Meter Länge als Federzeichnung ausgefiihrt, zeigt die 
ganze Originalität der Auffaffungs- und Darftellungsweife Simony’s. Trotz der faft 
vollftändigen Verziehtleiftung auf die Zuhilfenahme von Beleuchtungseffecten und 
einer bis ins Kleinfte gehenden Verfolgung alles beachtenswerthen Details zeigt 
doch das Ganze eine Plaftik und Klarkeit, welche insbefondere für das Auge des 
Kenners von der überrafchendften Wirkung ift. Dem Geographen wie dem 
Geologen ift in diefem einzigen Bilde eine reiche Fülle der lehrreichften und 
intereffanteften d errainftudien zur Anfchauung gebracht. 
Endlich mülfe.n wir noch einer Landfchaftsdarftellung Simony’s gedenken, 
weil fie einen befonderen Theil feiner Lehrthätigkeit kennzeichnet; es ift ein mit 
dem Pinfel in kräftigen Conturen fkizzirtes Wandbild, „ein alpines Längen 
thal“ darftellend. Dasfelbe zeigt die Art, wie mit wenigen Linien typifche 
formen der Landfchaft in klarer, allgemein verftändlicher Weife auf der Tafel ent 
worfenwerden können. Diefes und ähnliche Blätterwerke werden von Simony bei 
den mit den-Lehramts-Candidatenvorzunehmenden praktifchen Uebungen als Vor 
lagen benützt, um jene in die einfachfte Art landfchaftlicher Skizzirung einzu- 
fchulen und derart eine allgemeinere Anwendung diefer Veranfchaulichungs- 
methode bei dem geographifchen Unterrichte anzubahnen. 
Acht graphifche Wandtafeln haben die Darftellung diverfer phyfikalifch- 
geographifcher Verhältniffe zum Gegenftande. Von diefen heben wir zunächft die 
in fehr plaftifcher Weife ausgeführten Tiefenfchichten-Karten des Gmundner und 
des Sdt. Wolfgang-Sees im Mafsftabe von 1:7200, mit beigegebenen Längen- und 
zahlreichen Querprofilen hervor, welche ein fehr vollftändiges und zugleich getreues 
Bild der Geftaltung diefer beiden Becken infofern geben, als gegen die gewöhnliche 
Uebung in den Profilen für Länge und Tiefe ein gleicher Mafsftab (1 : 3600) bei 
behalten ift. Diefen fchliefst fich ein Tableau an, welches die Temperaturvei-- 
hältmffe von zehn Seen des Traungebietes nach deren verfchiedenen Tiefen in 
uberfichthchfter Weife, und zwar mit Zuhilfenahme verfchiedener Farbentöne für 
die einzelnen Wärmegrade veranfchaulicht. Diefe letzterwähnten Seekarten find 
Ongmalien in doppeltem Sinne, indem fie nicht allein von der Hand S i m o n y’s 
entworfen find, fondern auch zugleich dieRefultate feiner eigenenUuterfuchungen 
wiedergeben. ö 
Erwähnenswerth find endlich auch noch drei klimatifche Tableaux, welche 
Simony zur Anfchauung gebracht hat. Das erfte davon, bei 3 Meter lang, hat die 
1 e mp e ra tu rv erhält ni ffe Wiens aus dem neunzigjährigen Zeiträume von 
1775 bis 1864 zum Gegenftande. Es finden fich in demfelben: 1. Die normale 
Jahiescurve, conftruirt aus den allgemeinen Wärmemitteln aller Tage. — 2. Die 
analoge Curve des in Bezug auf die Monatsmittel differenteften und zugleich 
wäimften Jahres (1810 auf 1811). — 3. Die Curve des nach den Monatsmitteln 
wenigft differenten Jahres (1842 auf 1843). — 4. Vierundzwanzig Partialcurven, 
darftellend den Temperaturgang (nach Tagesmitteln) des während der bezeich- 
neten Periode Avärmften und eben fo des kälteften von jedem der zwölf Monate. —
	        
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