und Blottendorf. Äußerst spärlich fließen die Nachrichten über einzelne
hervorragende Heimarbeiter. In den Pfarrbiichern wurden diese lediglich als
Glasarbeiter ohne Angabe ihres Detailberufes geführt. Auch fehlen ältere
Geschäftsbücher der Rafüneure. Über den Umfang der Produktion und
die Bedeutung des Außenhandels kam in der ersten Hälfte des vorigen Jahr-
hunderts beinahe nichts im Wege der Zeitungen in die Öffentlichkeit. Ver-
schwiegenheit aus Furcht vor erhöhten Steuern und Abgaben charakterisiert
die Industrie dieser Zeit. Kein Graveur oder Maler hat seine Arbeiten signiert.
Abb. 13. Glas mit Rauten- und Spitzsxeindelfel-
dem, schwarzer Fond und aus diesem heraus-
geschliffener gelber Dekor
Abb. x4. Glas, ovale Spitzsleindelfelder und bunte
Blumenbzmalung
Der Geschichte des Kunstgewerbes, die sich gewiß noch einmal eingehender
mit dieser Gruppe von Gläsern beschäftigen wird, bleiben weitere Forschun-
gen vorbehalten. Die wenigen Glasarbeiter, welche ihrem Namen und der
Hauptrichtung ihrer Arbeiten nach bekannt sind, Enden bei der nachstehen-
den Aufzählung der einzelnen Betriebsorte Erwähnung.
STEINSCI-IÖNAU. Als der einzige Ort, den sich die wichtigsten
Arbeiter, die Kugler, Graveure und Maler, gleichzeitig zum Sitz wählten,
nimmt es im Industriebezirk eine hervorragende Stelle ein. Da auch Modell-
zeichnet dort ansässig waren, mag von Steinschönau der intellektuelle Ein-
fluß auf alle Raffinerien des Bezirkes ausgegangen sein. Zudem besaß es
eine der ältesten Glashütten des Landes, die 1443, ein Jahr nach Errichtung
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