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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 1)

dieser Zeit anerkannte. In den dreißiger Jahren trug auch in Falkenau ein 
gewisser Brandel viel zur Vervollkommnung der Glasmalerei bei. Er war 
eigentlich von Beruf Kupferstecher und kam aus Hohenelbe. Ihm ist die 
Schmelzfarbenmalerei für Falkenau zuzuschreiben. Neben Brandel werden 
Müllerin Preschkau und Johann Christoph Grohmann in Falkenau als tüchtige 
Maler genannt, letzterer speziell auch als Vergoldet der I-Iyalithgläser. Die 
Landschaftsmalerei auf Gläsern betrieb hier zuerst Josef Kittel, genannt „der 
Schulmaler", gebürtig aus dem Dorfe Grünwald; dann um 1835 Ignaz Fritsche 
(Falkenau Nr. 67). Als Schnellmaler rühmte man um die gleiche Zeit den 
siebzigjährigen Joachim Zappe aus Dalschitz, der erstaunliche Mengen 
Gläser im Laufe eines Tages bemalte. 
LANGENAU. Der Ort verlegte sich im 
ersten Drittel des XIX. Jahrhunderts haupt- 
sächlich auf die Herstellung von Glasprismen. 
Der Schleifer Franz Gerner entwarf um 1820 
Luster für die Firma Gerthner 8: Hanzel in 
Amsterdam und führte dieselben teils in farb- 
losem, teils buntem Glas aus. Daneben arbeiteten 
hier auch tüchtige Kugler und Graveure. Von 
ersteren seien David Kleinpeter (um 1810) und 
Anton Schneider (um 1840) genannt. 
BLOTTENDORF. Hier erfolgte die erste 
Ansiedlung durch Mitglieder der bayerischen 
Familie Oppitz in der zweiten Hälfte des 
XV. Jahrhunderts, denen die Sturm, Rauten- 
Strauch, Helzel, Kittel und Preysler folgten. Sie 
alle haben sich durch ausgedehnten Glashandel 
nach allen Ländern Europas hervorgetan und 
großen Reichtum erworben. Von den Helzel 
und Preysler wird erzählt, sie wären mit glas- 
beladenen Schubkarren bis in die Niederlande 
und nach Portugal gefahren. Der Name Preys- 
ler ist für die böhmische Glasindustrie von 
gleicher Bedeutung wie der Name Schürer. Er 
tritt bald nach 1600 in Böhmen an verschiede- 
nen Orten, weiters auch in Schlesien auf. Ein 
Andreas Preißler war um 1610 Glashütten- 
meister zu Seewiesen im Böhmerwald, ein 
Hans Preißler 1623 auf der Hütte zu Reiditz bei 
Tannenwald im Gablonzer Bezirk und ein Wolf- 
gang Preißler 1617 Meister auf der schlesischen 
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Abb. 27. Skizze zu einem Riesenpokal, 
ausgeführt in rotem Glase mit braunem 
Überfang, Meister Josef Oppitz in Blot- 
tendorf, um 1830 
Hütte an der Weißbach. Um die Mitte des 
XVII. Jahrhunderts finden wir nun einen Chri- 
stoph Preußler in Blottendorf, weiters einen
	        
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