in Blottendorf Graveurin von Monogrammen und Sinnsprüchen, deren Buch-
staben sie aus lauter kleinen Rosen und anderen Blumen bildete. Von den
vielen, derartig geschmückten Empiregläsern I-Iaida-Steinschönauer Pro-
venienz, die in ihren Gravierungen eine Frauenhand verraten, wird manches
auf Rechnung dieser Kleinkünstlerin zu
setzen sein. Der Graveur Johann Preiß-
ler bevorzugte Ansichten der Stadt Tep-
litz und ihrer Umgebung. Zu gleicher
Zeit, um x830, fertigte Josef Oppitz, mit
dem Beinamen Koch, Gesellschafter der
Firma Oppitz 8: Cie. in Corufia, Ferrol
und Vigo, Riesenpokale von über ein
Meter Höhe - also Stücke, wie sie uns
kaum mehr erhalten sind. Eine Skizze
zu zwei derartigen Pokalen, die er in
rotem Glase mit braunem Überfang zur
Ausführung brachte und welche mehr
für technische Höchstleistungen als für
Kunstwerke angesehen werden müssen,
ist vorhanden und hier abgebildet (Abb.
27). Das Jahr 1836 rühmt die Brüder
Schnabel als die besten Glasschneider
Blottendorfs.
InNieder-PreschkauundRöhrsdorf
saßen hauptsächlich Schleifer, in Arns-
dorf Graveure, unter denen Ostritz in
den vierziger Jahren der fähigste ge-
wesen sein soll.
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Fk
Wie einleitend erwähnt, wanderte
jedes Glas und jeder einzelne Gegen-
stand von Ort zu Ort und von Hand zu
Hand, um stets eine andere technische
oder künstlerische Behandlung zu er-
fahren und schließlich als fertiges Objekt
dem Raftineur zurückgestellt und in den
Handel gebracht zu werden. Das Über-
Abb. 31. Großer Jagdpokal , der Kelch aus grünem
Glas mit aufgelegtern goldenen Blanwerk, der weiße
Fuß bemalt mit Rosen, Höhe 0'235 Meter
fangen des kristallhellen Glases mit einer anderen Farbe geschah in der Glas-
hütte, und zwar entweder als Innenüberfang oder als Außenüberfang. In
ersterem Falle nahm der Glasmacher einen kleinen Patzen Kristallglas auf
das Eisenrohr, die sogenannte „Pfeife", blies diesen Patzen -- das „Kölbel"
genannt - bis zu einem Durchmesser von etwa 5 Zentimeter auf und ließ
ihn hierauf bis zu großer Zähigkeit erkalten. Das Farbenglas war in Stücken