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die Kinder halfen, und schließlich mußten sie auch ab und zu den Mann bei
der Tremplerarbeit ablösen.
Die Behandlung des Glases beim Kugler war im Prinzip dieselbe wie
beim Schleifer. Während aber letzterer den Zweck verfolgte, ebene Flächen
am Glas herzustellen, war es Aufgabe des Kuglers, krumme oder ein-
springende Flächen zu erzeugen. Vornehmlich stellte man auf den Gläsern
runde Scheiben her, deren Peripherie tiefer lag als das Mittel und die sich
daher wie eingelegte Kugeln ausnahmen. Durch die Einarbeitung solcher
Abb. 40. Schweres Glas mitAnsicht derKleinseite Abb. 4x. Rubinrotes Überfangglas mit der An-
und des Hradschin in Prag. violetter Überfang sich: der Karlsldrch:
Kugelsegmente erhielten die Schleifer die Bezeichnung „Kugler". Ihre weiteren
Arbeiten bestanden im sogenannten Steinlschleifen oder Brillantieren nach
gewissen Mustern, wobei gewöhnlich der Meister die Grundlinien einritzte,
also das sogenannte „Reißen" besorgte, während der Geselle als Fortsetzung
das Schneiden vornahm. Die Vielseitigkeit solcher Aufgaben eines Kuglers
führte zur Unterscheidung von Eckigkuglern, Zenklern, Bodenkuglern und
Walzenschleifern, da einzelne Kugler nur imstande waren, eine bestimmte
Art von Arbeit zu liefern. Wir finden also auch auf diesem Felde häufig
eine neuerliche Arbeitsteilung. So war, um dies an einem Beispiel zu demon-
strieren, bei der violett überfangenen Tulpenvase auf Tafel I die Herstellung
des ausgezackten Mündungsrandes Aufgabe des Zenklers, die Bearbeitung
des Bodens mit Rautenschliff Sache des Bodenkuglers, während die glatten