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Full text: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 1)

lichkeit und halb elegischer, halb idyllischer Stimmung, zu welcher wir uns 
nach einer Pause abfälliger Beurteilung nun wieder in der heutigen Hast- 
periode zurücksehnen. Diese Gläser sind also ebenso charakteristische und 
kulturhistorische kunstgewerbliche Kleinarbeiten wie etwa die Wunsch- 
karten der Biedermeierzeit, zu deren ausführlichen Besprechung Direktor 
Pazaurek durch das heute allgemeine, gleichen Motiven entspringende 
Interesse angeregt wurde." Der Gedankenschatz ist bei den Widmungs- 
 
Abb. 41. Violenes Überfangglas mit Blumen- Abb. 4a. Gelbes Überfangglas mit Symbolen 
girlanden und Musikinstrumenten weiblichen Hausüeißes, Sinnspruch und Blu- 
mengewinden 
gläsem, die sich wohl meistens Liebende gegenseitig verehrten, ein sehr 
reicher: „Souvenir" mit abwechselnd aus Rosen und Vergißmeinnicht ge- 
bildeten Buchstaben; in gleicher Weise: „Zum Andenken", die drei Parzen 
mit „Spinnet bedachtsam, denn es gilt meiner Freundin", oder „Spinnet noch 
lange den Faden seines Lebens"; Embleme weiblicher Häuslichkeit (Strick- 
korb, Blumenvase und Stickerei) mit „Sie regen ohn' Ende die fleißigen 
Hände"; eine Reihe von Herzen mit „Zu Dir mein Wunsch aus Herzen 
spricht"; Embleme der Musik etc. etc. (Abb. 46 bis 49). 
Die Maler oder Mandler - wie sie von ihrer Hauptbeschäftigung, 
Figuren auf das Glas zu malen, hießen -- hatten entweder farbloses, durch- 
sichtiges oder farbiges, opakes Glas zu bemalen. Eine Bemalung farbig trans- 
parenter Glasllächen ist nicht erfolgt, weil ja bei solchen Gläsern eine 
"i Stuttgart, Verlag Hoffmann.
	        
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