sind auch Arbeiten aus der georgianischen Periode. Geschmackvoll sind
namentlich silberne Fruchtschalen, deren innere Seite in allen Farben des
Herbstes schillert. Das Innere dieser Schalen ist aus Bronze, die durch ver-
schiedene metallinische Zusätze ihre prächtige Tönung erhält.
In der Ausstellung der National Society of Craftsmen waren auch
Lederarbeiten und Bucheinbände gut vertreten. Erfreulich war, daß auch
hier neuere, modernere Ideen in die Dekoration Eingang fanden. Früher
begnügte man sich vor allem mit der genauen und sorgfältig ausgeführten
Nachahmung älterer Vorbilder. Diese Ausstellung enthielt hübsche Arbeiten
von Charlotte Busk, die sich bemüht hat, den mexikanischen Lederschnitt
zu vervollkommnen, der zuerst durch Evelyn Nordhoff aus Kalifornien in
Newyork eingeführt wurde. Durch die Art, wie Frau Busk den Grund
ihrer geschnittenen und getriebenen Lederarbeiten färbt, gewinnt sie eigen-
artige Effekte. Sie mischt trockene Farben mit Säuren und reibt sie in
das Leder, öfters mehrere Töne hintereinander. Durch dieses Verfahren
entstehen die verschiedensten Nuancen. Für sehr tiefe Töne verwendet sie
auch Ölfarben, die sie aber mit Terpentin stark verdünnt. Eine feine Wirkung
erzielt Frau Busk durch das Auflegen von Aluminium. Sie findet dieses
Material besser als Silber. Ihre geschmackvollen Entwürfe sind vielfach von
der Moderne beeinflußt.
Gute Lederarbeiten, besonders Tischdecken aus Kuhhäuten mit durch-
brochenen Bordüren, waren von Mary A. Granger ausgestellt. Andere vor-
treffliche derartige Arbeiten verfertigt Winifred Wilson. Ihr reichhaltiges
Arbeitsgebiet umfaßt unter anderem Tischläufer, Handtaschen, Rahmen,
Buchdecken, Kassetten, Wandschinne, Portieren und Stuhlsitze.
Durch die Art der Bemalung sind auch die Lederarbeiten von Mollie
P. Kerfort bemerkenswert. Sie hat zuerst Wiener Methoden nachgeahmt,
gelangte aber schließlich zu einem eigenen Verfahren. Für ihre Draperien,
Tischdecken, Stühle, Schreibtischgarnituren und andere Erzeugnisse stellt
sie Farbentöne her, die mit der übrigen Zimmereinrichtung harmonieren.
In der Ausstellung fielen auch die Arbeiten von Caroline I-Iibler auf, die ihre
Entwürfe öfters den Indianermotiven entnimmt.
Geschmackvolle Lederschnitte gelangen auch Mary Gray und F. Le
Duc. Bella W. Shope brachte schöne Lederarbeiten im Charakter der
Renaissance, ohne direkt zu kopieren, und gab der reichen Dekoration einen
schimmernden Metallglanz.
Unter den Kunstbuchbindern, die in der Ausstellung vertreten waren,
stand Alfred Lanunder an erster Stelle. Seine Entwürfe sind sehr geschmack-
voll und die Ausführung seiner exakten und im Glanze gleichmäßigen Hand-
vergoldungen verrät große Übung und tüchtiges Können. Lanunder ist ein
geborener Engländer und hat sein Handwerk in der Heimat erlernt. Seit
27 Jahren lebt er aber in Amerika.
Durch gediegene Leistungen zeichnete sich auch E. Laatz von Doyles-
town, Pennsylvanien, aus. Er kopiert allerdings ausschließlich florentinische