AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN 50' VON
KARL M. KUZMANY-WIEN 50
AQÜARELLISTENKLUB. An dem Jubeljahr des Künstlerhauses, in dem man zur
Feier des 5ojährigenBestehens seiner Genossenschaft rüstet, darf auch die intimere Ver-
einigung seines Aquarellistenklubs ihren Anteil sich zumessen und ihn betonen. Daß er vor
2 5 Jahren ins Leben getreten ist, nimmt er zum Anlaß einer Jubiläumsausstellung. Rund und
nett wie so viele ihrer Vorgänger, will sie sich nicht mit fremden Federn schmücken und hat
darum auf von heimischen Künstlern herrührende Arbeiten sich beschränkt. Doch ein erhöhter
Glanz geht von der historischen Abteilung aus, mag sie auch fragmentarisch und deshalb
fast dürftig wirken. Das ist wohl darin begründet, daß neben den Werken derer, die man
im rechten Sinne als Aquarellisten bezeichnen kann, das übrige nur beiläufige Bedeutung hat,
als Skizze oder Entwurf inWasserfarben, ebenso wie die hier gezeigtenZeichnungen lediglich
Vorstudien zur Ausführung in anderer Technik. Und der eigentlichen Aquarellisten sind
wenige, wenn auch vollendete Blätter von Schönn, Wilda, Petrovits, Ditscheiner vorhanden
sind und ihnen, als ein Hauptstück dieses Kabinetts, sich der novellistische Zyklus „Die
Iahreszeiten" von Leopold Burger, dem früh verstorbenen, gültig anschließt. Auf ihre große
dekorative und ihre Historienmalerei weisen die Entwürfe von ]ulius Berger, Groll und
Trenkwald hin, auf eine feine Empfindung für die holländische Landschaft die Studien
von Ribarz; daß Siegmund L'Allernand gegen eine öffentliche Ausstellung seines gesamten
Nachlasses verfügt hat, kann man angesichts der Bleistiftzeichnungen, die man aus
den reich gefüllten Mappen holte, nur bedauern. Rudolf von Alt wirkt auch hier wie ein
Monument der österreichischen Aquarellmalerei, dank der unver-
sieglichen Frische, die seine Werke in ihrer Unmittelbarkeit
immer bewahren werden; es fügt sich hübsch, daß daneben noch
zwei sehr verschiedene Charaktere ihren Platz finden durften, den
sie recht wohl behaupten: Ludwig Pas-
sini, der virtuose und weltgewandte, und
Alois Greil, dem es gegeben war, in einem
kleinbürgerlichen Gesichtskreis das Er-
schaute mit Humor darzustellen. So weit
also reicht die Rückschau, von der sich
der Blick zu den Lebenden wendet. ]eder
von ihnen hat sich eine eigene Tradition
geschaffen, von der er nur wenig ab-
weicht, weshalb nicht allzuviel Neues zu
berichten ist. Dieser in ruhigen Bahnen
beruhigt sich bewegenden Entwicklung
ist es zuzuschreiben, daß rasche Skizzen
von Karl Fahringer, die er aus dem Orient
heimbrachte, und seine Tierstudien so
überraschend einschlugen. Einen nicht
geringem Erfolg hat Alfred Cossmann
errungen, künstlerisch ein Antipode
Fahringers; derRadierer Cossmann wirkt
nur durch das Schwarz-Weiß und die
stark betonte Modellierung, von nicht
zu übertreffender Vollendung im Tech-
nischen der Exlibris, in denen sich eine
Goldener Anhänger, entwor-
fen und ausgeführt von der __ _
Guild of Handicraft, Chippen außßfßewohnllche Erßßdungßgßbe 0590- von der Guild o! Handi-
Clmpden bart. Und da nun schon das Gebiet der craft, Chippen Campden
Pokal, in Silber getrieben,
entworfen und ausgeführt