155
dem Steinhauser in seiner „Beschreibung des Domes zu Salzburg vom Jahre
1602" berichtet, daß er in der Kapelle des heiligen Hieronymus und der
heiligen Elisabeth aufgestellt war, die sich Erzbischof Leonhard als Mauso-
leum erbaut hattefk Das Grabmal ist zugrunde gegangen, jedenfalls bei dem
Neubau des Domes irn XVII. Jahrhundert, nach dem Brand des alten Baues
am n. Dezember 1598, denn der Brand selbst hatte die Kapellen nicht
ergriffen.
Fehlt uns nun auch bedauerlicherweise dieses durch des feinsinnigen
Kaisers Lob doppelt wichtige Werk Valkenauers, so weist uns doch die
gleiche Notiz noch auf eine weitere gangbare Spur nach des Meisters Werken
Abb. g. Diakon vom Kautschuk-Denkmal auf ' Abb. xo. Diakon vom Keutscbach-Denkmal
Hohensalzburg auf Hohensalzburg
durch die Persönlichkeit des kunstsinnigen Kirchenfürsten Leonhard von
Keutschach selbst.
Erzbischof Leonhard, eine energische, temperamentvolle Natur, zählt zu
den glücklichsten I-Iaushaltern auf dem Stuhle des heiligen Rupertus. In den
' vierundzwanzig Jahren seiner Regierung enthob er sein Stift, vor allem durch
die Förderung des Bergbaues, drückender Schulden Last und verwendete
die Überschüsse zu gemeinnützigen und künstlerischen Zwecken. Seine hoch-
strebende, mäzenatenhafte Gesinnung umweht uns noch heute Schritt für
Schritt auf der I-Iohensalzburg, zwischen den trotzigen Türmen und Toren
der Feste nicht minder als in der üppigen Pracht der F ürstenzimmer. Überall
" Herausgegeben von P. Willibald Hauthaler und Alfred Schnerich in den „Mitteilungen der Gesellschaft
für Sslzburger Landeskunde". Bd. XXXI (1891), S. 388.
10'