159
Ruhm und Größe in Marmorbildern festzuhalten und der Nachwelt zu über-
liefern; nur so erschließen sich für uns die Erwägungen, die Kaiser Maximilian
bestimmten, dem Salzburger Meister den gewaltigsten Auftrag zu erteilen,
der bis dahin jemals einem deutschen Marmorbildner anvertraut worden war.
Trotz seiner fortschrittlichen Gesinnung aber gelingt es Valkenauer auch
in seinen reichsten Werken
nicht ganz, die Bande
der gotischen Tradition zu
durchbrechen; er ist in und
mit ihr groß, aber auch
alt geworden. Er ging dem
Siebziger zu, als ihn des
Kaisers Wille als Schöpfer
des Speyerer Grabmals be-
rief. Sein Mannesalter und
damit eine reiche Schaf-
fenszeit lagen also schon
hinter ihm. Versuchen wir
nunmehr auch Licht in
dieses Dunkel zu tragen!
Das künstlerisch her-
vorragendste Werk der
Manneszeit des Meisters
erblicke ich in dem Grab-
monument für den Pas-
sauer Bischof Friedrich
Mauerkircher in der Pfarr-
kirche zu Braunau am Inn
(Abb. 23). Friedrich Mauer-
kircher war Stiftspropst zu
Moosburg und Kanzler
Herzog Georgs des Rei-
chen von Landshut. Er
wurde 1480 trotz kaiser-
lichen Verbots von dem
Domkapitel zu Passau zum
Bischof gewählt, jedoch
erst nach dem Tode des
vom Kaiser ernannten Ge-
genbischofs, des Kardinals
Georg Hasler - 21. Sep-
tember 1482 - von Papst
Sixtus bestätigt. Nachdem
81' HUT drei Jahre den . 22. Grabplane des Wolfgang Panichnzr in Kuchl
{Vam-
w
"h:
v, i'v- i.
.2
ä
ä
_qwn_sß._.....- . . .. .
i;
2
1 14- xc-Iäg;
22